Auf besondere Weise hat die Stadt Leverkusen ihr Kulturprogramm 2024/2025 vorgestellt.
KulturprogrammWie Leverkusen in der neuen Spielzeit „immer wieder besser scheitern“ will
Nein, an Pathos mangelte es den Beiträgen am Mittwochabend nicht. Um sein Kulturprogramm für die Spielzeit 2024/2025 vorzustellen, hatte die städtische Kulturabteilung um Leiter Arthur Horváth ins Studio des Forums eingeladen. Mit dabei: Künstler aus Leverkusen oder solche, die in der Stadt auftreten werden.
Unter ihnen war auch Jan-Gregor Kremp, der Leverkusener Schauspieler begleitete sich selbst am Flügel und erzählte von einem Gespräch mit seinem Sohn über Kultur. Über seine Anfänge in einer Laienspielgruppe der Kasino Gesellschaft, in die er nur gegangen sei, um einem Mädchen näherzukommen, in das er verschossen gewesen sei. Und darüber, wie ihn die Bühne dann nicht mehr losgelassen habe. „Immer wieder besser scheitern“, zitierte er ein Lebensmotto, von dem er mal gehört habe, um dann auf die Bedeutung von Kultur für die Gesellschaft und so auch für Leverkusen zu kommen. Deshalb appellierte er an die Anwesenden: „Wir sind es den jungen Leuten schuldig, dass wir uns wieder ans Scheitern machen.“
Die Anwesenden, das waren größtenteils Gäste aus der Politik, Gesellschaft und dem Kulturleben von Leverkusen. Sie erlebten die Vorstellung des Programms als Publikum eines Abends voller Tanz, Musik und gesprochenem Wort. „Kultur muss bewirken, sich in andere Welten zu versetzen, ohne die Realität zu verlieren“, sagte Oberbürgermeister Uwe Richrath. Das sei der kulturelle Beitrag für ein friedvolles Leverkusen.
Eine Leverkusener Erfolgsgeschichte
Eingeleitet wurde der Abend von einer Leverkusener Erfolgsgeschichte. Als der Saal dunkel wurde, begann die Zeit von Kevin Claudio Ponge Kassoma, der mit ausdrucksstarkem Tanz begeisterte. Seine Geschichte erzählte Arthur Horváth, nachdem er zunächst einen Monolog aus Faust I rezitiert hatte. Mit Kevin habe Arthur Horváth schon vor Jahren beim Musicalprojekt „Young Stage“ zusammengearbeitet. Sofort habe man da gemerkt, dass das Tanzen seine Welt sei: „Der Junge ist explodiert“, erinnert sich Horváth.
Irgendwann hätten sich die beiden wieder aus den Augen verloren, bis sie sich zufällig auf einer Busfahrt wiedertrafen. Als Horváth seinen ehemaligen Schützling fragte, was er denn so mache, habe es ihm die Sprache verschlagen: Kevin macht jetzt seinen Master in Modernem Tanz.
Dutzende Veranstaltungen von Theater, Tanz, Konzert, Comedy und Kabarett, Musiktheater und Show über Jugend- bis zu Familienevents stehen im neuen Programmheft. Zum Beispiel ein Kulturtalk unter dem Titel „Alles auf Anfang II“ mit Kevin Claudio Ponge Kassoma (10. Januar 2025), „Herr Teufel Faust“ mit Dominique Horwitz (27. März 2025) oder „Tridicolous“, eine Tanzakrobatikshow mit Livemusik (16. März 2025).
Am 21. Februar 2925 kommen die „Drum Twins“ nach Leverkusen, einer der Trommelzwillinge, Aron Leijendeckers, zeigte auch am Mittwoch einen Auszug der Schlagwerkkunst, die die Zuschauerinnen und Zuschauer erwarten wird. Am 21. November 2024 wird das Theater Koblenz „The last ship“, das Musical von Sting auf die Bühne bringen.
Für die Kinder warten unter anderem „Die drei ??? Kids“ und „Das NEINhorn“. Für 6. Dezember ist ein Weihnachtsoratorium geplant, an dem nicht nur verschiedene Leverkusener Ensemble beteiligt sind, sondern bei dem die Zuschauer ausdrücklich eingeladen sind, die Choräle mitzusingen.
Alle Konzerte finden entweder im Forum, im Schloss Morsbroich, im Freudenthaler Sensenhammer oder in der Christuskirche statt. Das gesamte Programm ist unter www.leverkusen-kultur.de zu finden. Karten gibt es im Ticketshop im Forum, über das Ticketprotal Reservix auf der Leverkusen-Kultur-Seite, unter der Tickethotline 0214/4064113 oder per E-Mail, tickets@stadt-leverkusen.de.