Die Pläne an der Wöhlerstraße sprechen dem Ziel Hohn, in Wiesdorf möglichst viele Wohnungen zu bauen. Ein Kommentar.
KommentarMan überlässt die Stadt den Investoren
Die sogenannte „frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit“ für das Bauvorhaben an der Wöhlerstraße ist angelaufen. Alleine der Begriff wirkt wie ein Hohn, denn im Grunde ist die Sache dort doch ziemlich festgelegt. Am Großen und Ganzen gibt es wohl wenig zu rütteln: Es hat einen Wettbewerb gegeben, es gibt einen Gewinner, in die Jury waren Mitglieder aller Ratsfraktionen eingeladen, also wird die Sache im Rat auch durchgewunken.
Fachleute haben sich immer mal mit dem Parkplatz hinter dem ECE beschäftigt. Zwar sollen jetzt auch ein paar Wohnungen entstehen, aber auch ein riesiges Hotel, 50 Meter hoch. Wenn hier etwas nicht gebraucht wird, dann ist es das nächste Hotel mit wer weiß wie vielen Zimmern.
Gebraucht werden alleine Wohnungen. Gerne auch in Hochhäusern, denn dass man darin zufrieden leben kann, hat die Feier zum 50-jährigen Bestehen der City A gezeigt. Ein Hotelverbot und (fast) ausschließliche Wohnnutzung hätte aber die Politik im Bebauungsplan frühzeitig festschreiben können.
Es bleibt dieser Beigeschmack: Wieder überlässt man es im Wesentlichen Investoren, über ein Stück der Leverkusener Innenstadt zu verfügen. Wer hier Grundstücke besitzt, sollte stärker von der Politik zur Förderung des Allgemeinwohls verpflichtet werden. Und: weshalb erfährt die Öffentlichkeit nicht wirklich frühzeitig aus dem Bauamt, was im innersten Stadtzentrum geplant wird? Das war mal wieder intransparent.