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MobilitätswendeWarum in Leverkusen frei Parken für Fahrräder gefordert wird

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Blick ins künftige Fahrradparkhaus an der Bahnhofsbrücke Opladen

Gähnende Leere: Blick ins Fahrradparkhaus an der Bahnhofsbrücke Opladen

Nicht mal die Gratis-Plätze auf dem Dach sind belegt. Daraus folgt die Forderung, ein halbes Jahr lang auf Gebühren zu verzichten.

Das Fahrradparkhaus in Opladen ist zwar vor kurzem noch als „exzellent“ benotet worden. Aber der Autoclub Europa hat nur auf den Bau an sich geschaut, nicht aber auf die Auslastung. Die sei „ausbaufähig“, hatte noch vor kurzem Andreas Schönfeld eingeräumt. Der Geschäftsführer der Bahnstadt-Gesellschaft hätte einen größeren Ansturm auf das derzeit größte Radparkhaus im Rheinland erwartet. Nicht einmal die 104 Gratis-Stellplätze auf dem Dach der offenen Konstruktion sind regelmäßig belegt.

Bei den 294 gesicherten und daher kostenpflichtigen Stellplätzen sieht es noch schlechter aus. Die kosten einen Euro am Tag, vier in der Woche, zehn im Monat und 50 im halben Jahr, wobei Nutzer von Dauerkarten – also etwa auch des Massenprodukts Deutschlandticket – 50 Prozent Rabatt bekommen. Aber: Man muss sich anmelden, natürlich ein Zahlungsmittel hinterlegen. Das scheint eine Hürde zu sein, ebenso wie die Doppelstock-Parker, in die man sein Rad verräumen muss. Jedenfalls ist die Nachfrage seit Eröffnung des Radparkhauses am 1. Juni eher dürftig: Von 28 Abos ist bei der Wupsi die Rede. Das Busunternehmen managt das Parkhaus. Dabei sollte man meinen, dass im Sommer besonders viele Pendler Rad und Zug kombinieren.

Gratis bis zum Frühjahr

Mit Blick auf die schwache Resonanz auf das „wertvolle Stück Infrastruktur“ hat die Ratsfraktion von Opladen Plus einen Vorschlag unterbreitet: Radler sollen das neue Parkhaus am Opladener Bahnhof gratis kennenlernen. „Die Verwaltung wird gebeten, den Zugang zum Fahrradparkhaus bis zum Frühjahr 2024 gebührenfrei einzurichten“, steht in einem Antrag an den Stadtrat. Dabei könne man ja nur gewinnen, glauben Markus Pott und Christoph Pesch. „Da das Fahrradparkhaus derzeit wenig genutzt wird, wird auch der Gebührenausfall kaum zu Buche schlagen und sich durch ein erhöhtes Nutzeraufkommen zukünftig mehr als ausgleichen“, nehmen die beiden Politiker an.

Parallel dazu soll an der Zugangs-Software gefeilt werden, heißt es weiter bei der Wupsi. Und mehr Werbung soll es auch geben. Derzeit sieht man Reklame zum Beispiel in den Bussen der Verkehrsgesellschaft.