Wir haben einen Blick in den Jahresbericht des Leverkusener Kinderschutzbundes geworfen.
JahresberichtWie der Kinderschutzbund in Leverkusen arbeitet
Seit 1982 gibt es in Leverkusen einen Ortsverein des Kinderschutzbundes. 330 Mitglieder hat der Ortsverein derzeit, 140 davon sind Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtler. Der Ortsverein gehört zum Bundesverband des Kinderschutzbundes, zum NRW-Landesverband und zum Paritätischen Wohlfahrtsverband.
Beratungen in Leverkusen
Das Jahr 2022 sei auch für den Kinderschutzbund noch durch Corona geprägt gewesen, auch wenn die Beratungsstelle durchgehend geöffnet gewesen sei, heißt es im Jahresbericht. Der Kinderschutzbund hat Kooperationen mit sieben Familienzentren in Leverkusen, wo die Fachleute sowohl Eltern als auch Erzieherinnen beraten.
„Viele Kinder mussten erst wieder an die neuen alten Strukturen gewöhnt werden und es zeigten sich zahlreiche Auffälligkeiten“, steht es im Bericht. Zum Beispiel seien Kinder häufig unruhig und aggressiv. „Es gab auch vermehrt Verdachtsfälle auf eine Kindeswohlgefährdung.“
Insgesamt haben die Mitglieder des Leverkusener Ortsvereins 2022 718 Beratungen vorgenommen. Bei 41 Prozent ging es um familiäre Konflikte, bei 22 Prozent um Probleme im Sozialverhalten, bei 16 Prozent um Entwicklungsauffälligkeiten und bei 14 Prozent um sexuelle Gewalt.
Babylotsen in Leverkusen
Der Kinderschutzbund stellte allen Schwangeren sowie jungen Müttern in Leverkusen in Kooperation mit dem Klinikum das Angebot der Babylotsen zur Verfügung. Zwei Babylotsinnen wurden ausgebildet, im Juni startete allerdings nur eine ihre Arbeit am Klinikum, mit dem der Kinderschutzbund einen Kooperationsvertrag geschlossen hatte, weil die andere selbst schwanger wurde.
Seit Juni arbeitet eine Babylotsin an drei Tagen in der Klinik. Sie besucht die Mütter kurz nach der Geburt auf Station und macht Angebote für Frühe Hilfen. 2022 sind in Leverkusen 2158 Babys geboren, die Babylotsin arbeitete zwischen Juni und Dezember an 246 Babylotsen-Fällen. 217 davon waren Beratungen, 19 waren Kurzfälle und ein Fall eine Intensivberatung. 49 Mütter wurden in das Netz der Frühen Hilfen vermittelt.
Leih-Omas und Leihopas in Leverkusen
In Leverkusen gibt es 27 Leihgroßeltern. Eine davon ist Gudrun Samlowski. Sie ist vier Jahren Leih-Oma für zwei Familien mit jeweils zwei Kindern und holt sie einmal in der Woche im Kindergarten ab, verbringt die Nachmittage mit ihnen und feiert Geburtstage.
Während Corona war die Zahl der Leihgroßeltern gesunken, während die Unterstützungsanfragen aus den Familien anstiegen. Neue Leihgroßeltern konnte der Kinderschutzbund durch Plakataktionen in Wupsi-Bussen gewinnen.
Seit dem 1. Dezember 2022 ist Ingo Ende neuer Geschäftsführer des Leverkusener Kinderschutzbundes. Er folgte auf Peter Boddenberg, der die ehrenamtliche Arbeit mehr als zehn Jahre gemacht hat. Ingo Ende ist 47 Jahre alt und 47 Jahre alt.