Die SPD hat bei der Stadtverwaltung nachgefragt, inwiefern Sport zur Gewaltprävention an Schulen eingesetzt wird.
SchulsozialarbeitWie Leverkusen Gewalt an Schulen vorbeugen will
Bei seiner Vorstellung im Leverkusener Stadtrat im September hatte Polizeipräsident Johannes Hermanns auf Nachfrage bestätigt, dass die Fälle von Gewalt an Schulen in Leverkusen steigen. Sportangebote für Kinder und Jugendliche seien eine „wesentliche, aber einfache“ Gewaltprävention, fügte Hermanns hinzu. Dazu wollte die SPD-Fraktion nun von der Stadtverwaltung wissen, ob es bereits gezielte Sportangebote zur Gewaltprävention an Schulen gebe und inwiefern Schulsozialarbeit sich mit dem Thema beschäftige.
Eine klare Antwort darauf kann die Stadt nicht liefern: Die Sportangebote im Rahmen des offenen Ganztages an Schulen werden von externen Trägern durchgeführt. Wie viel Sport angeboten wird und ob dieser gezielt zur Gewaltprävention eingesetzt wird, ist der Stadt nicht bekannt.
Leverkusen baut Schulsozialarbeit massiv aus
Die Schulsozialarbeit liegt dagegen schon in Verantwortung der Stadt. Allerdings wird diese gerade um- und ausgebaut: Die Verantwortung für den Bereich ist von der Abteilung für Erziehungshilfen in den Bereich Jugendförderung / Jugendsozialarbeit gewechselt. Die vielen Probleme, die Schülerinnen und Schüler heute umtreiben, können die Lehrkräfte nicht mehr alleine auffangen, urteilte der Stadtrat und beschloss Anfang 2023, insgesamt 25 zusätzliche Schulsozialarbeiter anzustellen. Auch in der Hoffnung, dass eine frühzeitige Problemlösung dazu führt, dass weniger Konflikte in Gewalt ausarten. Fünf Schulsozialarbieter wurden 2023 eingestellt, zehn in diesem Jahr und zehn weitere sollen im Jahr 2025 kommen. Die ersten gingen in den Berufsschulen an den Start.
Die Gymnasien und die Sekundarschule seien vor Kurzem mit neuen Sozialarbeitern ausgestattet worden, hier befinde sich das System noch im Aufbau, erklärt die Stadtverwaltung. An den schon länger besetzten Leverkusener Schulen allerdings finden bereits AG-Angebote und Projekttage, auch im Rahmen von Gewaltprävention, statt. „Dies geschieht immer in Absprache mit Schulleitung und Schulsozialarbeit, damit an den Schulen bedarfsorientierte Angebote geschaffen werden“, erklärt die Stadtverwaltung.
Außerdem seien alle Schulen mit Notfallordnern, Krisenpräventionshandbuch und Schutzkonzept gegen sexuellen Missbrauch und Gewalt ausgestattet. Und es bestehe immer die Möglichkeit der Zusammenarbeit mit Polizei und Jugendamt.
Wenn die Neustrukturierung der Schulsozialarbeit abgeschlossen ist, sollen aber Abfragen gemacht werden, an welcher Art von Fortbildungen und schulübergreifenden Projekten noch Bedarf besteht. Möglicherweise kommt dann auch das Thema Gewaltprävention durch Sport – etwa in Kooperation mit lokalen Vereinen – noch einmal auf die Agenda.