Silke Horvath veröffentlicht demnächst ihr drittes Buch und hat eine Leidenschaft für Lesungen in Schulen entwickelt.
Welttag des BuchesWie eine Leverkusener Autorin die heutige Jugend sieht

Autorin Silke Horvath mit Skizzen zu ihrem ersten Buch
Copyright: Stefanie Schmidt
Dass sie eine Leidenschaft für das Schreiben hat, wusste Silke Horvath schon, bevor sie vor eineinhalb Jahren ihr erstes Buch „Lucy und der Zeitroboter“ veröffentlicht hat. Zwei weitere Bücher später hat die Leverkusener Autorin eine neue Leidenschaft entdeckt: Lesungen in Schulen.
„Je mehr ich mit Jugendlichen in Kontakt komme, desto mehr merke ich, wie gerne ich mit denen zusammen bin. Wahrscheinlich schreibe ich so gerne für diese Altersgruppe, damit ich noch mehr Chancen habe, mich mit ihnen zu unterhalten“, sagt die ausgebildete Balletttänzerin. „Sie haben einfach tolle Gedankengänge.“
Schwierige Identitätsfindung
Identitätsfindung bei Jugendlichen, die großen Frage: „Wer bin ich und wo will ich hin?“, spielen in allen ihren Büchern eine zentrale Rolle. Obwohl die Mutter einer 18-jährigen Tochter findet, dass die Jugendlichen sich gar nicht so viele Gedanken darüber machen sollten. „Die sind eh cool, wie sie sind“, möchte die Autorin vermitteln. Und die Unangepassten, wie etwa die technikaffine Außenseiterin Lucy aus ihrem ersten Buch, seien ohnehin die Interessantesten.
Die Ideen zu ihren Geschichten kommen ihr meistens beim Gassigehen. In ihrem zweiten Buch „Die fünf Sterne der Macht“ geht es um die rebellische Julie, die in das mysteriöse Internat St. Mary‘s in den schottischen Highlands geschickt wird. Dort entdeckt sie mit vier neu gewonnenen Freundinnen eine uralte Prophezeiung über Hexen und ihre schicksalhafte Verbindung. Nun müssen die Mädchen ihre individuellen magischen Kräfte finden und gemeinsam gegen eine dunkle Macht kämpfen – Freundschaft, Selbstfindung und Mut sind auch hier die beherrschenden Themen.

Das Buchcover von „Die fünf Sterne der Macht“
Copyright: Silke Horvath
„Nach dem Fantasy-Roman hatte ich wieder Lust auf Science-Fiction“, erzählt die Autorin und nimmt sich direkt eine Trilogie vor, der erste Band „Im Schatten des Systems – Das Erwachen“, erscheint im Mai. Noch vor Jahresende soll der zweite Teil erscheinen.
Hier geht es um Livia, die als „Fehlende“ in der düsteren Megastadt Lumina lebt – eine der wenigen, deren Verstand sich dem totalitären Synchronisationssystem widersetzt, das alle Emotionen und Gedanken kontrolliert. „Erst, als das Skript aus dem Lektorat wiederkam, ist mir aufgefallen, wie viele Parallelen es zur aktuellen Weltlage gibt“, sagt Horvath rückblickend. „Alles ist total chaotisch, keiner weiß, was richtig ist und wo es hingeht und in Amerika sitzt ein Größenwahnsinniger.“
Selbstverlag hat sich bewährt
„Die fünf Sterne der Macht“ liest Horvath im Rahmen der Leseförderung bundesweit an Schulen in den Klassen 6 und 7, „Im Schatten des Systems“ in 9. und 10. Klassen. Am 28. April ist sie damit im Rahmen von „Lev liest“ am Lise-Meitner-Gymnasiums zu Gast. „Lucy und der Zeitroboter“ ist schon für das Grundschulalter geeignet.
Eigentlich wollte sich Horvath drei Jahre Zeit geben, um zu schauen, ob das Buchgeschäft im Selbstverlag das Richtige für sie ist. „Jetzt kann ich schon nach der Hälfte sagen: Es läuft, ich bin viel auf Lesetouren unterwegs, es hat sich alles ein bisschen etabliert.“ Die Entscheidung, alles ohne Verlag selbst in die Hand zu nehmen, hat sie nie bereut. „Ich möchte es jetzt auch nicht mehr anders haben.“
Und sie entwickelt sich auch gerne weiter. Aktuell ist sie Teil des Literaturlabors Leverkusen, einer Runde, die seit August 2024 an einem gemeinsamen Kurzgeschichtenband arbeitet, der im Herbst veröffentlicht wird. Die Ideen für die Kurzgeschichten kamen ihr – natürlich - beim Gassiegehen im Bürgerbusch. „Meine Hunde tragen ihren Beitrag dazu bei“, sagt Horvath lachend.
Weitere Bücher aus der Region
Hans Ihlenfeldt ist leidenschaftlicher Pilot, 30 Jahre lang war er als Privatpilot beim LSC Luftsportclub Bayer Leverkusen aktiv. Kein Wunder, dass sich fünf seiner bisher acht erschienen Bücher um die Fliegerei drehen. „Fliegen 2095 - in die Vergangenheit“ ist als Abenteuerroman entstanden. Beim Schreiben allerdings hat sich der Overather Autor in die Idee verliebt, Leverkusen könnte zum Zukunftsstandort für eine saubere E-Flugzeug-Industrie werden. Die Industriestandorte Leverkusen und Köln, mit den kränkelnden Großunternehmen Bayer und Ford, bräuchten dringend ein zukunftsträchtiges Industriefeld und die benachbarten Flugplätze sowie der Autobahn- und Rheinanschluss seien die perfekte Infrastruktur dafür, sagt er.

Bücher zum Fliegen der Zukunft von Hans Ihlenfeldt
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Das habe er in persönlichen Briefen bereits an Elon Musk (Tesla), Jeff Bezos (Amazon) und Bill Anderson (Bayer) geschildert. Im Buch „Fliegen 2095“ finden sich Illustrationen von einem riesigen Flugzeugträger auf dem Rhein, dem Bayer-Kreuz mit der Aufschrift „Bayer Fly“und davor dem Schriftzug „Tesla Fly“. In „Fliegen 2099 - in die Zukunft“, fliegen die Protagonisten bereits vom Flugzeugträger aus über Leverkusen. „Neue Ideen sind gefragt – wenn auch verrückte“, findet Ihlenfeld. Seine Bücher sind im Buchhandel als Taschenbuch oder Ebook bestellbar.
Bücher zu verschenken
Zum Welttag des Buches verschenkt die Bücherei St. Johannes Baptist & St. Heinrich Bücher aus ihrem Bestand, um Leseratten eine Freude zu machen. An der Kirchstraße 20 a warten am Mittwoch, 23. April, von 10 bis 12 Uhr, und am Donnerstag, 24. April, von 15 bis 18 Uhr gut erhaltene Medien von Koch- über Kinderbuch bis zum Roman und Krimi auf neue Besitzerinnen und Besitzer. (dre)