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Geplanter ÜberfallProzess nach Schlebuscher SEK-Einsatz wird neu aufgerollt

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Ein Spezialeinsatzkommando verhinderte Ende Juli 2016 mit seinem Zugriff in Schlebusch den Überfall auf den Geldboten.

Leverkusen/Köln – Es muss schon ein gewisser Hang zur Risikobereitschaft bestehen, um einer Vielzahl von Personen von einem geplanten Verbrechen zu erzählen. Das allerdings taten die vor dem Landgericht Köln angeklagten Leverkusener Adnan F. und Martin L. (Namen geändert). Im Juli 2016 hatte das Duo geplant, einen Supermarkt-Geldboten auszurauben. Mit dabei war zudem ein weiterer Komplize aus Schwetzingen.

Vierte Person fehlt

Das Trio hatte offenbar vom Filialleiter des Supermarkts erfahren, wann der Geldbote mit dem Geld unterwegs ist. Rund 20 000 bis 25 000 Euro sollen zu erbeuten gewesen sein. Alles war haargenau geplant; es fehlte nur eines: eine vierte Person. Diese sei nämlich vor der Durchführung abgesprungen. So versuchten die übrig Gebliebenen, irgendwie noch jemanden für die Umsetzung ihres Plans zu finden. Dazu sollen sie mehrere Leute angerufen haben. Gefunden worden ist scheinbar niemand, dafür sei die Tat um eine Woche verschoben worden.

Das brachte ebenfalls nichts, denn es sprang eine weitere Person ab. So sollte die Tat im Endeffekt von zwei der Angeklagten durchgeführt werden. Dazu soll ein silberner Nissan als Fluchtfahrzeug gemietet worden sein. Da die Angeklagten allerdings so vielen Personen telefonisch von ihrem Plan berichtet hatten und wegen eines weiteren Verbrechens abgehört worden waren, konnte das SEK rechtzeitig eingreifen und verhinderte den Raubüberfall. Im Handschuhfach fanden die Beamten eine PTB-Pistole, im Gürtel von Martin L. ein Klappmesser.

Aktuell wird der Fall vor dem Landgericht in Köln neu aufgerollt. Denn es war eigentlich bereits zu einem Urteil gekommen. Dabei allerdings sollen wichtige Umstände nicht ausreichend geklärt worden sein, sodass es letztlich zur Revision kam.

Überfall auf Ehepaar

Das andere Verbrechen, mit dem die Verdächtigen in Verbindung stehen, ist ein deutlich schweres. Sie sind bereits rechtskräftig verurteilt für einen besonders schweren Raubüberfall auf ein älteres Ehepaar aus Leichlingen. Im Juni 2016 – also wenige Wochen vor der geplanten zweiten Tat und dem Tag der Festnahme – hatte sich der Vorfall ereignet. Drei damals unbekannte Personen hatten morgens an der Haustür der über 80 Jahre alten Bewohner geklopft, das Ehepaar dann gefesselt und geschlagen und den Mann offenbar zudem mit einem Messer schwer verletzt. Dann durchsuchten sie alle Räume nach Wertgegenständen.

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Die Ehefrau hatte damals ausgesagt „im ganzen Leben nicht so einen Horror erlebt“ zu haben. „Wir kennen euer Haus genau“, „wir töten euch alle“, „wir brennen alles nieder“, habe einer der Täter mehrmals angedroht, um seinen Forderungen Nachdruck zu verleihen. Die Frau hatte eine stark blutende Platzwunde im Gesicht, Blutergüsse und Schürfwunden erlitten, ihr Mann kämpfte aufgrund einer Hirnblutung sogar um sein Leben. Diese hatte er erlitten, als ihn einer der Täter eine Treppe hinunterstieß.