Die Leverkusenerin Merve Altindas-Kaya hat Familie und Freunde im türkisch-syrischen Erdbebengebiet – und startete nun eine Spendenaktion.
Hilfe aus LeverkusenApothekenbesitzerin mit Familie im Erdbebengebiet spendet Einnahmen

Merve Altindas-Kaya, Betreiberin der Germania-Apotheke in Wiesdorf, spendete die Einnahmen eines Tages an die Erdbebenopfer.
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Es gibt Katastrophen, die weit über den Ort der jeweiligen Tragödie hinaus Bestürzung und Anteilnahme bei den Menschen wecken. Der Krieg in der Ukraine gehört dazu. Die Flut im Jahr 2021. Und zuletzt das Erdbeben in der Türkei und Syrien, das bereits mehr als 35.000 Menschen ihr Leben kostete und noch wesentlich mehr heimatlos machte. Es wirkte emotional über Grenzen und Kilometer hinweg – und auch bis nach Leverkusen, wo sich neben vielen anderen Menschen Merve Altindas-Kaya entschloss, auf besondere Art Hilfe zu gewähren.
Entschluss ohne langes Nachdenken
Sie betreibt die Germania-Apotheke am Wiesdorfer Platz. Vor allem aber hat sie Familienmitglieder und zahlreiche Freunde, die in den vom Erdbeben verwüsteten Gebieten und Städten leben. Sprich: Sie ist persönlich betroffen. Und sie entschloss sich somit „ohne lange nachzudenken“ dazu, die Einnahmen eines Apothekentages vom Betriebsbudget abzuzwacken und an die Erdbebenhilfe des Deutschen Rotes Kreuzes zu spenden.
„Zwar ist niemand, den ich kenne, getötet worden“, sagt Merve Altindas-Kaya. „Aber viele haben kein Dach mehr über dem Kopf. Sie haben alles, bis eben auf ihr Leben, verloren.“ Das sei für sie nur schwer zu ertragen – wie die Bilder aus dem Erdbebengebiet überhaupt, die seit Tagen durch die Medien gehen. In den Tagen nach der Katastrophe war die Leverkusenerin sogar selbst in Istanbul, um womöglich vor Ort etwas zu tun. „Aber von dort ging es nicht weiter. Es ging kein Flug mehr.“ Die Infrastruktur war – und ist nach wie vor – zerstört. Nun also die Hilfe auf dem Spendenweg.
Über 2000 Euro kamen zusammen
Bis dahin erwies sich aber auch die Spendenaktion durchaus als Erfolg: Insgesamt kamen über 2000 Euro zusammen – darunter auch Geld, das ihre Kundinnen und Kunden über die Einkäufe hinaus in zusätzlich aufgestellte Spardosen steckten. Es kann gut sein, dass Merve Kaya-Altindas demnächst noch einmal eine solche Hilfe initiiert. „Das kann ich mir gut vorstellen.“ Sicher ist auf jeden Fall: „Die Spardosen bleiben stehen.“