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Legenden, Newcomer, GeheimtippsWas Besucher auf den Leverkusener Jazztagen erwartet

Lesezeit 6 Minuten
Querbeat, hier in der Lanxess-Arena, kommen nach Leverkusen

Querbeat, hier in der Lanxess-Arena, kommen nach Leverkusen.

Mehr als 100 Künstlerinnen und Künstler werden in den ersten drei Novemberwochen auf Leverkusener Bühnen stehen.

Was für Organisator Fabian Stiens eine gute Nachricht ist, ist für Menschen, die noch Karten für die Konzerte auf den 45. Leverkusener Jazztagen haben wollen, ein Aufruf, sich ranzuhalten: 60 bis 70 Prozent der Karten für die Konzerte im Forum, im Scala in Opladen und im Erholungshaus seien schon weg.

„Ich bin stolz darauf, welche Wichtigkeit und welche Bedeutung das Festival auch heute noch hat“, sagte Stiens, als er am Donnerstagvormittag in Anwesenheit der Sponsoren und weiterer Partner und Beteiligter das Programm vorstellte. Stiens organisiert das Festival seit 2016, zuvor war Eckhard Meszelinsky mehr als 20 Jahre für die Leverkusener Jazztage verantwortlich.

Mehr als 100 Künstlerinnen und Künstler werden vom 2. bis zum 24. November auf den drei Leverkusener Bühnen auftreten. Wir stellen einen Auszug aus dem Programm vor.

Die Headliner

Zum fünften Mal kommt Gregory Porter mit seiner Band nach Leverkusen. Er und seine Band treten am Freitag, 8. November, um 20 Uhr im Forum auf. Sein optisches Markenzeichen: Die Ballonmütze mit Schal darunter. Musikalisch mischt der Sänger und Komponist Soul mit Jazz und hier und da Gospel. Als Vorgruppe spielt der türkisch-zypriotische Bassist Oytun Ersan. Das Konzert ist fast ausverkauft.

Zum fünften Mal kommt Gregory Porter mit seiner Band nach Leverkusen.

Zum fünften Mal kommt Gregory Porter mit seiner Band nach Leverkusen.

Genauso wie das von „Querbeat“ am Samstag, 9. November, 20 Uhr im Forum. Die 13-köpfige Brass-Pop-Truppe, die ihren Ursprung am Kardinal-Frings-Gymnasium in Bonn-Beuel hat, verspricht eine spektakuläre Show. Inzwischen sind Querbeat, die über den Karneval bekannt geworden sind, damit aber eigentlich nichts mehr zu tun haben, Dauergast auf sämtlichen Festivals im deutschsprachigen Raum.

Álvaro Soler und Band treten am Sonntag, 10. November, im Forum auf. Eine „ganz persönliche, weiterentwickelte und moderne Vision des Latin Pop“, verspricht der Veranstalter für das Konzert um 19.30 Uhr. Das Festival hat sich längst davon verabschiedet, ausschließlich reine Jazz-Gruppen zu engagieren. Das stößt bei Puristen auf Kritik, für den Publikumsverkehr und letztlich auch den Fortbestand des Festivals war das aber wohl unerlässlich.

Die Legenden

Funk und Soul bringen seit 56 Jahren Tower of Power aus Oakland (Kalifornien) auf die Bühnen der Welt, auch in Leverkusen war die Truppe um die beiden Gründer Emilio Castillo (Tenorsaxofon) und Stephen Kupka („The Funky Doctor“, Baritonsaxofon) schon häufig zu Gast. Inzwischen präsentiert sich die Truppe mit einigen neuen Musikern. Sie spielen am Dienstag, 12. November, ab 18.30 Uhr nach der „Al Di Meola Electric Band“ und Tora Daa.

Funk und Soul bringen seit 56 Jahren Tower of Power aus Oakland (Kalifornien) auf die Bühnen der Welt, auch in Leverkusen war die Truppe um die beiden Gründer Emilio Castillo (Tenorsaxofon) und Stephen Kupka („The Funky Doctor“, Baritonsaxofon) schon häufig zu Gast.

Funk und Soul bringen seit 56 Jahren Tower of Power aus Oakland (Kalifornien) auf die Bühnen der Welt, auch in Leverkusen war die Truppe um die beiden Gründer Emilio Castillo (Tenorsaxofon) und Stephen Kupka („The Funky Doctor“, Baritonsaxofon) schon häufig zu Gast.

Am Dienstag, 5. November, 18.30 Uhr spielen die „Mike Stern Band“, das „Dave Weckl/Tom Kennedy Project“ und Bill Evans im Erholungshaus. Jazz- und Fusiongitarrist Mike Stern hat schon mit diversen Größen der Muskgeschichte gespielt, unter anderem war er Teil von „Blood, Sweat and Tears“ und spielte mit Miles Davis. Teil seiner kaum minder hochkarätigen Band ist Ausnahmeschlagzeuger Dennis Chambers. Das kann man auch über Dave Weckl sagen. Der Drummer spielte unter anderem die Livereunion von Simon and Garfunkel 1982 und wurde vor allem durch seine Zusammenarbeit mit Chick Corea bekannt. Bill Evans ist eine absolute Saxofonlegende, er stand schon mit Miles Davis und Herbie Hancock auf der Bühne.

Die Geheimtipps

In Jazzkreisen zwar kein Geheimtipp, aber für das weniger involvierte Publikum zu empfehlen ist „Level 42“, um Bassisten Mark King. Er ist einer der Bassisten, die die Slap-Technik (das Schlagen der Saiten mit dem Daumen) am meisten in der Jazz- und Fusionszene geprägt haben. Level 42 und „Noise Adventures“ spielen am Donnerstag, 14. November, um 19.30 Uhr im Forum.

Das schwedische Trio „Dirty Loops“ musste im vergangenen Jahr noch krankheitsbedingt absagen. In diesem Jahr stehen sie aber am Samstag, 16. November, um 19 Uhr auf der Forum-Bühne. Die Spitzeninstrumentalisten verbinden Jazz und Fusion mit eingängen Melodien. Ebenfalls empfehlenswert sind die Vorbands „Electro Deluxe“ und „Nic Hanson“.

Das schwedische Trio „Dirty Loops“ musste im vergangenen Jahr noch krankheitsbedingt absagen.

Das schwedische Trio „Dirty Loops“ musste im vergangenen Jahr noch krankheitsbedingt absagen.

Für die „New York Times“ ist sie „die beste Sängerin der letzten Dekade“. Am Sonntag, 10. November, um 19 Uhr tritt Cécile McLorin Salvant im Erholungshaus auf. Vorher kommt Malika Tirolien auf die Bühne. Der „Spiegel“ nannte McLorin Salvant „Erbin von Billie Holiday“, große Fußstapfen also, die die Sängerin füllen soll.

Die Dauerbrenner

Funk und Jazz bieten am Donnerstag, 7. November, im Forum der schwedische Posaunist Nils Landsgren und seine „Funk Unit“. Ebenfalls sehenswert: Schlagzeuger Wolfgang Haffner. 25-jähriges Bandjubiläum feiert in diesem Jahr Max Mutzke. Er steht am Mittwoch, 13. November, um 19.30 Uhr mit „Flo Mega & The Ruffcats“ auf der Bühne. Dauergast bei den Jazztagen ist die WDR-Big-Band. Sie tritt am Samstag, 16. November, um 19 Uhr mit Keyon Harrold (Trompete) und Alma Naidu (Sängerin) im Erholungshaus auf. Das „Tom Gaebel Trio“ spielt am Sonntag, 24. November, im Erholungshaus mit einer besonderen Vorgruppe: Eckhard Meszelinsky & Noise Adventure.

Die Abseitigen

Pawel Popolski (im wahren Leben Achim Hagemann) vereint Pop und Polka. Vielleicht streut der studierte Schlagzeuger auch etwas Jazz ein, hofft Fabian Sitens. Er spielt am Samstag, 2. November, im Erholungshaus. Vor 20 Jahren wurde Annett Louisan mit ihrem Album „Bohéme“ berühmt. Sie spielt ihren Chanson-Pop am Dienstag, 19. November, 20 Uhr, im Erholungshaus. Für die Jazztage habe William Wahl ein eigenes Jazzprogramm einstudiert, kündigt Stiens an. Wahl ist bekannt geworden als Kopf der A-Capella-Gruppe „Basta“, inzwischen aber als Klavierkabarettist solo unterwegs – sehr empfehlenswert. Von Leverkusen Kultur präsentiert wird am Donnerstag, 21. November, im Forum das Sting-Musical „The Last ship“.

Die Newcomer

Zum 15. Mal organisiert das Jazztage-Team den „Future-Sounds-Wettbewerb“. Jungen Nachwuchsmusikerinnen und Nachwuchsmusikern soll die Gelegenheit gegeben werden, zu spielen und eine große Bühne zu bekommen. 68 Bewerbungen habe es in diesem Jahr gegeben. Die drei Vorentscheide mit insgesamt sechs Bands sollen alle in der ersten Festivalwoche im Erholungshaus stattfinden. Im Finale werden dann zwei Bands stehen, über den Sieger entscheidet das Publikum. Dem Erstplatzierten winken 2000 Euro und im Folgejahr ein Auftritt als Supportact auf der Hauptbühne, der andere Finalist bekommt 1000 Euro.

Durch die Decke gegangen ist in jüngster Zeit Saxofonist Jakob Manz.

Durch die Decke gegangen ist in jüngster Zeit Saxofonist Jakob Manz.

In diesem Jahr sind diverse Preisträger Teil des Programms: Zum Beispiel Bassklarinettist und Saxofonist Lutz Streun. Er gewann den Wettbewerb 2008 mit seiner Band „Three Fall“ und ist jetzt festes Ensemblemitglied des Rundfunk Tanzorchesters Ehrenfeld von Jan Böhmermann. Er steht am Mittwoch, 6. November, um 19.30 Uhr auf der Sutdiobühne im Forum für das Format „Alles auf Anfang“ zum Gespräch bereit. Außerdem gibt er ein Konzert mit seinem Trio „Hypnagogia“.

Den ersten Platz beim Sparda-Jazz-Award machten im vergangenen Jahr „Searching for Home“, den zweiten Platz beim Future-Sounds-Wettbewerb „Safe“. Beide Bands stehen am Samstag, 16. November, auf der Bühne im Scala Club. Durch die Decke gegangen ist in jüngster Zeit Saxofonist Jakob Manz. Auch er ist ehemaliger Preisträger des Nachwuchspreises und wurde von Bayer-Kultur gefördert. Er spielt mit dem „Jakob Manz Project“, dem „Vincent Meissner Trio" und dem Nils Kugelmann Trio“ am Donnerstag, 7. November, im Erholungshaus.

Das komplett Programm, dazu alle Informationen zum Kartenverkauf gibt es auf der Internetseite der Jazztage.