Die Leverkusener Künstlerin Maria Tenhagen liebt es, zu reisen. Noch mehr liebt sie es, ihre Eindrücke auf Bildern zu verarbeiten.
Leverkusener KünstlerinMartina Tenhagen bringt eine maritime Brise nach Quettingen
Knapp 370 Kilometer und eine Fahrt auf der Fähre - so weit ist evangelische Kirche in Quettingen von der Nordseeinsel Juist entfernt. Bevor sie dort 2025 ausstellt, bringen die Gemälde der Leverkusener Künstlerin Martina Tenhagen nun eine maritime Brise und einen Hauch von Meeresdüften in die Kolberger Straße.
Die 61-Jährige hat seit 2019 ihr eigenes Atelier im Haus ihrer Familie und lässt dort Einflüsse aus Fotografie, Reisen und Lesen auf die Leinwand wandern.
„Ich möchte mit meinen Bildern ein Gefühl von Freiheit, Schönheit und Entspannung festhalten. Das gelingt mir am besten mit Meeresfarbtönen, blau, grün und gelb“, sagte die ausgebildete Pädagogin bei der Eröffnung ihrer Ausstellung am Montag, 5. Juni.
Die Künstlerin arbeitet gerne mit Bau- und Naturmaterialien. Sie experimentiert mit Pinseln, Spachteln, verschiedenen Stoffen und bringt von ihren Reisen gerne Farbpigmente zur eigenen Herstellung der Farben mit.
Leverkusener Künstlerin: Ausstellung mit Musik in Quettinger Kirche
Es ist diese Kombination aus persönlichem Erfindungsreichtum und Liebe zum Handwerk, die Martina Tenhagens Bilder so realitätsnah wirken lassen. Besonders in der lichtdurchfluteten Quettinger Kirche: „So viel Platz hat man in den meisten Galerien eigentlich nicht. So ein weiter und offener Raum. Das ist schon eine ganz besondere Atmosphäre hier.“
Bereits als die Kunst noch nicht ihr Vollzeitjob war, hat Martina Tenhagen ausgestellt. Seit elf Jahren ist sie Stammgast am Berliner Platz bei der Leverkusener Kunstnacht. Man trifft sie auf Kunstmärkten wie dem in Altenberg, sie stellte bereits mehrfach in Ameland (Niederlande) aus und zusätzlich zur Quettinger Kirche sind ihre Werke noch bis November 2023 im Frauenmuseum Bonn zu sehen.
Egal ob sie mit ihrem Mann Treibholz aus dem Rhein sammelt und zu etwas Künstlerischem weiterverarbeitet oder auf ihren Bilder Rostflächen herstellt: Martina Tenhagens Kunst zeichnet sich vor allem durch ihre Anordnung von Strukturen aus. Besonders mit der sogenannten Resin-Technik kreiert sie realistische Meerlandschaften. Hierbei mischt sie aus besonderem Harz die gewünschten Farben an, gießt sie auf die Leinwand und trocknet sie kurz darauf mit einem Fön.
Für die evangelische Kirche in Quettingen hat sie sich aus ihren Werken eine Auswahl ausgesucht, die sie „Farbenklang“ getauft hat. „Klang“ ist hier auch wörtlich zu nehmen, denn am Samstag, 10. Juni, ab 17 Uhr kann man griechische Uferlandschaften und windige Nordseestrände zur Musik von Kantor Michael Porr in der Kolberger Straße auf sich einwirken lassen - und vielleicht sogar ein Stück maritime Entspannung mit nach Hause nehmen.