Erste Pläne für 2021Matchboxtheater gibt Hoffnung nicht auf
Leverkusen – Im Jahr 2000 öffnete das Matchboxtheater das erste Mal seine Türen – 2020 feierte die Bühne also ihr 20-jähriges Bestehen. Doch die groß geplanten Feierlichkeiten mit 350 Gästen in der Stadthalle fielen ins Wasser. Nach einem Sommer mit ausgeklügeltem Hygienekonzept folgte im November und Dezember der zweite kulturelle Lockdown. Die Schauspielkurse und die Truppe „Laiens“ ließen sich allerdings nicht lumpen und stellten einen Zoom-Auftritt zusammen.
Martina Vikanis, Leiterin des Theaters, ist froh, dass die Hobby-Schauspieler nicht aufgegeben haben. Natürlich ist im Winter die Enttäuschung groß, dass erneut alles Treiben im Saal eingestellt werden musste. „Ich fand, wir waren sehr gut aufgestellt“, erzählt die Mitgründerin des kleinen Hauses.
„Anstatt 60 durften nur noch 32 Menschen in den Zuschauerraum. Wir haben im Sommer langsam wieder angefangen, mit Visier und teilweise mit Maske gespielt.“Zwei Mal konnte so das Ensemblestück „Gänsehaut“ aufgeführt werden. „Wir können die Einschränkungen aber auch verstehen“, bekennt Vikanis. „Seit November werden wir von der Stadt unterstützt und wir haben auch den Vorteil, rein ehrenamtlich zu arbeiten. Wir haben einen tollen Förderverein und bekommen viel positives Feedback.“Für das nächste Jahr hofft Vikanis, dass das Spiel möglichst bald wieder aufgenommen werden kann. Ab Januar ist das Programm eigentlich auch voll; alles Stücke, die aus dem ersten Lockdown verschoben wurden.
Pläne für Mai
So wie die Gala zur Feier des Matchboxtheater-Geburtstags. Auch der neue Termin, am 9. Januar 2021, wird nicht stattfinden können. Vikanis bleibt optimistisch: „Für etwa im Mai haben wir ein Drei-Personen-Stück geplant.“ Auf der kleinen Bühne könnten so die Abstände zwischen den Spielenden gewahrt werden.
„Wir haben schon mal eine Lesung des Textes mit großen Abständen getestet. Dazu hoffen wir, dass es Bedingungen gibt, die erlauben, ohne Maske zu spielen.“ Eine Quarantänegemeinschaft, wie sie professionelle Truppen bilden, ist bei den in anderen Berufen tätigen Laienschauspielern leider nicht möglich. „Alles in allem sind wir jedoch noch in einer relativ guten Lage“, resümiert Martina Vikanis. „Dafür sind wir dankbar.“
Etwas anders ergeht es den Künstlern, die von dieser Arbeit leben müssen. Zu ihnen zählt die Schauspielerin und Kursleiterin Monika Noltensmeier, deren „Laiens“ die Bühne des Matchboxtheaters normalerweise zum Proben nutzen. Noch im Oktober begannen die begeisterten Mitglieder und die Jugendlichen des Schauspielkurses die Probenphase im Haus.
Zu Zoom gewechselt
„Als klar wurde, dass das so nicht mehr geht, haben wir schnell auf Zoom gewechselt“, erzählt Noltensmeier am Telefon. „In kleinen Improvisationen haben wir uns dem Thema »Glück« angenähert.“ Diesen Namen erhielt auch die „weihnachtliche Szenencollage“, die am im Dezember über die Videotelefonie-Plattform zur Aufführung kam.„Die Jugendlichen haben die Weihnachtsgeschichte neu interpretiert“, berichtet Noltensmeier. So wurden Maria und Josef in diesem Jahr aufgerufen, sich impfen zu lassen – doch in der Stadt herrscht leider ein Beherbergungsverbot. Die Erwachsenen „Digital Laiens“ haben das Glück in Erinnerungen an ihre Kindheit gefunden. „Im Grunde wurde das dann zu »Finde das Kind in dir«“, bestätigt Noltensmeier.
Dabei musste so manches Gruppenmitglied erst den Umgang mit diesem Medium lernen. Das generationenübergreifende Projekt brachte jedoch Erfahrene und Unerfahrene zusammen, und viele neue Herausforderungen wurden spielfreudig gemeistert. Auch wenn so mancher im Zoom-Publikum in den Funktionen noch etwas „lost“ war.
Aber das macht nichts, das echte Theater wird sich zurückmelden. Monika Noltensmeier ist sicher: „Nach der Krise werden die Menschen das Theater noch viel mehr lieben. Ich bin für 21 voller Hoffnung.“