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Leverkusener PharmafirmaZours versus Biofrontera

Lesezeit 2 Minuten

Biofrontera in Manfort.

Leverkusen – Ganz viele Fragen hat Wilhelm Zours. Der Großaktionär bei Biofrontera hat eine außerordentliche Hauptversammlung des Manforter Pharma-Unternehmens erzwungen. Auf der soll am Mittwoch nächster Woche über die Maruho-Offerte gesprochen werden. Die japanische Firma will ihren Anteil auf 29,9 Prozent erhöhen und Zours damit weit hinter sich lassen.

Der Investor hält unter anderem über die Deutsche Balaton und die Beteiligungsgesellschaft Delphi rund 20 Prozent der Biofrontera-Aktien. Damit hat Zours ungefähr den gleichen Einfluss wie Maruho derzeit noch. Die Japaner versuchen gerade, rund 4,3 Millionen Aktien einzusammeln, zum Preis von 6,60 Euro.

Der Kurs ist stark gestiegen

Das könnte knapp werden: Seit klar ist, dass Maruho in großem Stil einkaufen will, ist der Kurs des Biofrontera-Papiers kräftig gestiegen. Am Dienstag hatte er tagsüber die Marke von 6,60 Euro hinter sich gelassen und war auf 6,67 Euro gestiegen. Damit wäre es ein Verlust an Maruho zu verkaufen.

Zours sieht das Angebot aus Osaka aber aus ganz anderen Gründen sehr kritisch. Am Montagabend fragte er sich im Rahmen einer Telefon-Konferenz, wie denn das Verhältnis zwischen Maruho und Biofrontera im Detail beschaffen sei. Zours ist kein bisschen davon überzeugt, dass die Japaner Partner sind, die den Manfortern gut tun.

Verträge im Fokus

Seinen besonderen Argwohn erregen die Verträge. Maruho nähert sich Biofrontera ja nicht nur auf der Kapitalseite. Vielmehr gibt es eine Forschungskooperation, über deren Inhalt aus Zours’ Sicht nicht genug bekannt gemacht wird. Dazu kommt eine Absichtsreklärung, Maruho die Vermarktung von Ameluz in Asien und Ozeanien zu überlassen. In Asien soll das Hautkrebsmittel allerdings erst einmal auch für die Behandlung von Akne zugelassen werden. Dazu bedarf es weiterer Studien, deren Kosten Maruho übernehmen will.

Weil die Erweiterung der Ameluz-Indikation auf Akne auch für Biofrontera sehr nützlich wäre, fragt sich Zours nach den Details der Kooperation. Auch die Überschreibung des amerikanischen Pharma-Startups Cutanea von Maruho an Biofrontera sieht Zours kritisch. Aus seiner Sicht hätte eine Vertriebsvereinbarung für die beiden Cutanea-Präparate ausgereicht.

Eng verflochten

Alles in allem sei die Verflechtung zwischen den Japanern und den Deutschen viel zu eng. Den Plan, die Zusammenarbeit noch zu intensivieren, „sehen wir eher als Drohung für die Aktionäre“. Im Grunde handle Maruho „wie ein Insider“, so Zours. Insofern sei die Firma aus Osaka „ein obskurer Großaktionär“.

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Dass Biofronteras Vorstandschef Hermann Lübbert so viel von den Japanern hält, wundert Zours übrigens nicht: Ginge es nach ihm, würde Lübbert sich nur noch um die Forschung bei Biofrontera kümmern. Als Vorstandschef gehöre er abgelöst.