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TraditionsfirmaSo wird Wuppermanns Stahl in Leverkusen „grün“

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Das Warmband von Wuppermann, das mit weniger CO₂-Ausstoß produziert wurde, hat eine grüne Banderole.

Das verzinkte Warmband von Wuppermann, das mit weniger CO₂-Ausstoß produziert wurde, hat eine grüne Banderole.

Der Spezialist setzt auf Verkleinerung des CO₂-Fußabdrucks bei der Herstellung. Öko-Strom und ein neues Verfahren sind entscheidend.

Der Stahlverarbeiter Wuppermann hat ein neues Produkt: verzinktes Warmband, für dessen Herstellung viel weniger Kohlendioxid ausgestoßen wurde. Der CO₂-Fußabdruck liege unter einer Tonne – konventionell produziertes Warmband verursache pro Tonne rund 2,2 Tonnen CO₂, heißt es in der Fixheide, wo das 150 Jahre alte Unternehmen seinen Verwaltungssitz hat. Die Verkleinerung des ökologischen Fußabdrucks gelinge durch tatsächliche, „physische“ Einsparungen, betont man im Unternehmen. Die Methode unterscheide sich von Bilanzierungsmodellen, in denen allgemeine CO₂-Einsparungen gesammelt würden. Auch das ist eine gängige Methode in der Industrie. 

Wuppermann nutze dabei die Einsparungsmöglichkeiten bei den wichtigsten Vormaterialien Warmband und Zink, beim Verzinkungsprozess selbst, sowie bei Transport und Verpackung seiner Produkte. Das werde dokumentiert: Für jede Lieferung würden die CO₂-Emissionen berechnet, gemäß einer Methodik, die vom Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik überprüft werde.  Das Ergebnis dieser Berechnung könnten Kunden auf einem Zertifikat nachvollziehen.

Die Lieferantenbasis wird breiter

„Damit reagieren wir auf die wachsende Nachfrage unserer Kunden nach Stahlprodukten mit niedrigerem CO₂-Fußabdruck und leisten gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung in der Stahlbranche“, erklärt Carl Swoboda. Er ist Vertriebsleiter für den Geschäftsbereich Flachprodukte und Geschäftsführer der Wuppermann Stahl GmbH. Für sein Produkt „WtopCarb“ verwende das Unternehmen ausschließlich physisch CO₂-reduziertes Warmband von Lieferanten aus der EU. Ein Teil der Hersteller könne so etwas bereits liefern, „andere haben klare Dekarbonisierungsziele für die kommenden Jahre“, so Swoboda. So könne man die Quellen für das Vormaterial nach und nach erweitern.

Wesentliche Hebel für einen kleineren CO₂-Fußabdruck des Warmbands seien hohe Anteile an erneuerbarem Strom und der Einsatz von mehr Schrott in der Produktion. Auch beim Zink setze Wuppermann auf Lieferanten, die Öko-Strom und wiederverwertetes Material einsetzen. 

Beim Verzinken setze Wuppermann ein Verfahren ein, das im Vergleich zum herkömmlichen Kaltband-Prozess zwischen 33 und 54 Prozent Kohlendioxid einspare. Bleibt der Transporte von den Lieferanten zu den Produktionsstandorten von Wuppermann und von dort zum Kunden. Je nachdem, ob er per Schiff, Bahn oder Lkw geschieht, spart das unterschiedlich. Bisher biete aber allein der Bahn-Transport CO₂-Neutralität.