Stadtteilpolitiker halten hohen Aufwand für die Sanierung mehrerer Zierbrunnen für nicht gerechtfertigt.
Leverkusener ZierbrunnenAus Kostengründen weiter abgeschaltet

Der Weltersbachbrunnen an der Straße An St. Remigius in Opladen
Copyright: Bert Gerhards
Seit mehreren Jahren schon sprudeln die Brunnen auf öffentlichen Plätzen in Leverkusen nicht mehr, zuletzt auch wegen einer drohenden Energiemangellage. Vor allem aber wegen technischer Defekte, die zu beheben einigen Aufwand bedeuten würden. Nun wollte die Fraktion von Opladen plus Geld im städtischen Haushalt dafür locker machen.
Seit 2019 werde das Thema immer wieder vertagt, werde die Geduld strapaziert, während nach und nach immer mehr Defekte bekannt würden, beklagte Markus Pott, Fraktionsvorsitzender von Opladen plus, den schleppenden Fortgang bei einem Thema, das seiner Wählergruppe sehr wichtig ist. Ohne eine Summe zu nennen, beantragte er den Neustart und dauerhaften Betrieb aller Leverkusener Zierbrunnen.
„Weltersbachbrunnen fehlt vielen Opladenern“
Dass immer wieder auf Kosten und mangelndes Geld verwiesen werde, sei nicht hinzunehmen, so Pott. Brunnen bedeuteten Leben, sie verbesserten die Verweilqualität und das Klima in der Stadt, viele von ihnen seien Denkmäler im besten Sinne. Abgestellt böten sie jedoch einen trostlosen Anblick. Darauf zu verweisen, ihre Inbetriebnahme sei unwirtschaftlich, sei einfach Unfug. Kein Mensch erwarte, dass dekorative Brunnen Geld einbrächten und Gewinne abwerfen.
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Vor allem der alte Weltersbachbrunnen in der Straße An St. Remigius, der wegen erheblicher Schäden im Unterbau schon seit Jahren nicht mehr sprudelt, fehle vielen Opladenern, so Pott in der Sitzung der Bezirksvertretung II, die in dieser Woche erstmals nach der Corona-Pause wieder im Verwaltungsgebäude Opladen tagte. Doch stand er mit seiner Position ziemlich allein da, erhielt am Ende allein die Unterstützung von Simon Hans Kappes (Die Linke).
Teurer Luxus
Wenn Opladen plus selbst schon von rund 50.000 Euro für die Wiederherstellung und Inbetriebnahme der Brunnenanlagen ausgehe und die Folgekosten voraussichtlich deutlich höher seien, lasse die Haushaltslage diesen Luxus einfach nicht zu, so CDU-Sprecher Matthias Itzwerth. Wichtig sei allein, dass die noch junge und funktionierende Brunnenanlage in der Bahnhofsstraße im kommenden Sommer wieder laufe. Ihre Fontänen gehörten zum Vergnügen für die Kinder in der Fußgängerzone und sollten nach Möglichkeit schon im Juni oder bei gutem Wetter auch schon im Mai wieder plätschern.
Gegen den Opladen-plus-Antrag wandte sich auch Ulrich Liebetrau (SPD). Der Aufwand sei nicht verhältnismäßig. Das gelte besonders für den stark geschädigten Weltersbachbrunnen, der jahrelang von einer dort ansässigen und inzwischen fortgezogenen Anwaltskanzlei gesponsert worden sei.

Der Kugelbrunnen vor dem Landrat-Lucas-Gymnasium Opladen
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Der ebenfalls ausgetrocknete Kugelbrunnen vor dem Landrat-Lucas-Gymnasium, so rief Liebetrau in Erinnerung, sei schon an seinem früheren Standort in der Fußgängerzone Kölner Straße eine Fehlkonstruktion gewesen, da er die Passanten regelmäßig bei nur etwas Wind eingenässt habe. Ihn auf die Mittelinsel des neuen Kreisverkehrs an der Rennbaumstraße zu versetzen, wie vom Verkehrs- und Verschönerungsverein jetzt vorgeschlagen, sei auch keine Lösung. Oder wolle der Verein auch Wartung und Betrieb des Brunnens zahlen?
Am Ende überstimmten alle übrigen Bezirksvertreter in Opladen Pott und Kappes: Es gibt keine zusätzlichen Haushaltsmittel für die Brunnen. Was tags zuvor auch die Wiesdorfer Bezirksvertretung I schon so beschieden hatte.
In ihrem Stadtbezirk gehe es vor allem um die schönen alten Koloniebrunnen, erläuterte Bezirksbürgermeisterin Michaela di Padova. Diese seien schon längere Zeit wasserlos, dafür aber ansprechend bepflanzt worden. Das Gremium war sich folglich einig, daran nicht rühren zu wollen.