Angesichts der schwierigen Finanzlage erhöht der TSV Bayer 04 erstmals seit vier Jahren die Beiträge für Mitglieder.
Leverkusens größter SportvereinTSV Bayer 04 erhöht die Beiträge
Der Turn- und Sportverein (TSV) Bayer 04 Leverkusen befindet nach Ausführungen des Vorstandsvorsitzenden Klaus Beck finanziell in einer „äußerst angespannten Phase.“ Den Jahresfehlbetrag aus 2022 von 884.000 Euro plant der TSV-Vorsitzende neben Kürzungen der Sportetats aller Abteilungen vor allem auch auszugleichen durch höhere Mitgliedsbeiträge: „Bayer stellt dieselben Mittel wie immer, das strukturelle Defizit müssen wir intern und selber lösen“, teilte Beck auf der Mitgliederversammlung des größten Leverkusener Sportvereins mit.
Laut frisch beschlossener Beitragsordnung wird deshalb ab 2024 der Regelbeitrag für Erwachsene bei monatlich 22 Euro statt aktuell 19 Euro liegen und für Kinder und Jugendliche bei 15 Euro statt bisher 13 Euro. Der monatliche Beitrag für Familien steigt von 37 Euro auf 44 Euro. Die vergangenen vier Jahre und während der gesamten Pandemie waren die Gebühren stabil geblieben.
Mit Blick auf die aktuellen Erhöhungen spricht der Vorstand von einem „üblichen Turnus.“ Man wolle eben versuchen, die Einnahmen zu steigern, statt zu sparen. Diese Entscheidung habe man nicht leichtfertig, sondern nach gründlichen Analysen gefällt.
Verdoppelte Fernwärmekosten machen Verein zu schaffen
Wie konnte der TSV so aus dem Gleichgewicht kommen, dass Schatzmeister Martin Eckardt von „stürmischen Zeiten“ sprechen muss? Zunächst stellt Beck klar: „Die kritische wirtschaftliche Situation hängt nicht mit den Zuwendungen der Bayer AG zusammen.“ Was dem Verein zu schaffen macht, seien erstens die verdoppelten Kosten für Fernwärme – trotz Senkung der Temperaturen in Hallen, Fluren und Büros.
Der Warmwasserverbrauch in den Duschen sei um zwanzig Prozent gestiegen – trotz des Appells an die Mitglieder, sparsam zu duschen. Zweitens belasten den Verein immense Pensionsrückstellungen der Bayer Pensionskasse von 670.000 Euro.
Neuer Leiter der Judo-Abteilung
Personelle Änderungen gibt es in der Judoabteilung: Nach siebenundzwanzigjährigem erfolgreichen Engagement gibt Reiner Fischer die Leitung nun an Michael Beiriss weiter. Für seine Leistungen in dieser Zeit wurde er auf der Mitgliederversammlung besonders gewürdigt.
„Der TSV hat sich erholt nach der Pandemie“, hielt Beck in seinem Jahresbericht fest. Stolze 9000 Mitglieder zähle er wieder, fünfundfünfzig Prozent davon sind unter achtzehn Jahren alt, was den Vorstand besonders freue. „Alle Sportgruppen haben ihre alte Stärke wieder erreicht“, sagte der TSV-Vorsitzende, „da macht es Freude wieder über die Anlage zu laufen.“ Das macht den Verantwortlichen Hoffnung auf ihre nächste Amtszeit, sie betonen: „Die treue Unterstützung der TSV-Mitglieder ist unschätzbar wertvoll, wie eh und je.“