LuminadenLeverkusener Fachgeschäft schließt nach 98 Jahren

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Martina Höher in ihrem Geschäft in den Luminaden.

Martina Höher steht in ihrem Geschäft in den Luminaden.

Martina Höher führt das Geschäft „Höher Ambiente für Tisch, Bed und Bad“ in dritter Generation. Doch im April ist Schluss.

Das Schild am Schaufenster verkündet es: Bei Höher Ambiente im Tiefgeschosss der Wiesdorfer Luminaden ist Räumungsverkauf. Im April, je nachdem wie die kommenden Wochen laufen zur Monatsmitte oder zum Ende des Monats, sei Schluss, sagt Geschäftsinhaberin Martina Höher.

Der Grund dafür ist einfach: „Wir kommen ins Rentenalter“, sagt die 62-Jährige. Das gelte für sie wie für ihre beiden Mitarbeiterinnen. Mit der Aufgabe des Geschäftes geht eine 98-jährige Tradition in Burscheid und Leverkusen zu Ende.

Großvater begann Handel mit Betten in Burscheid

Ihr Großvater, so berichtet Höher, habe das Geschäft 1925 in Burscheid gegründet. Er sei aber bereits vor dem Zweiten Weltkrieg nach Leverkusen-Wiesdorf gekommen. Nach dessen relativ frühem Tod führten Manfred und Ruth Höher jahrzehntelang das Geschäft, das als Bettenfachgeschäft groß wurde und nach dem Bau der City A Mitte der 70er Jahre in ein großes Lokal auf der Schrägstraße zog.

Für Martina Höher war immer klar, dass sie das Geschäft von ihren Eltern übernehmen würde. „Ich bin mit meinem Bruder praktisch im Geschäft groß geworden. Das haben wir vielleicht nicht immer schön gefunden, aber das war eben so. Und als ich aus meinem BWL-Studium bin, habe ich im Geschäft gearbeitet.“

Das Geschäft zu schließen tut verdammt weh
Martina Höher

2006 bei der Eröffnung der Luminaden, war auch Martin Höher dabei. In dem dann aber kleineren Ladenlokal sei kein Platz mehr für Matratzen und Lattenroste gewesen, weshalb seitdem eben Textilien für Küche, Bad und Bett der Schwerpunkt bei Höher Ambiente sind. Und nun? „Ich bin sehr wehmütig. Ich muss das ein bisschen überspielen, denn das Geschäft zu schließen tut schon verdammt weh“, sagt Höher über das bevorstehende Ende des Fachgeschäfts nach 98 Jahren.

Ihre beiden Stiefkinder hätten beruflich andere Interessen, weshalb sie für die Weiterführung in Wiesdorf nicht in Frage kommen. Und ihr Bruder führe sein eigenes Fachgeschäft in Solingen. So ganz will Höher sich aber noch nicht zur Ruhe setzen. Sie plant unter dem Namen „Die Maschenfee“ online selbst gefertigte Handarbeiten zu verkaufen wie Schals oder Pulswärmer. Aber erstmal will sie „alles ein bisschen sacken lassen“.

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