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Marienschule OpladenAls einzige Schule weiter im Wechselunterricht

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Für viele Schüler bleibt die Tür der Opladener Marienschule an einigen Tagen weiterhin geschlossen.

Leverkusen – Alle Schulen in Leverkusen sind in dieser Woche in den vollen Präsenzunterricht zurückgekehrt. Alle Schulen? Nein, eine bietet nocheine Woche lang weiter Wechselunterricht an: Das erzbischöfliche Gymnasium Marienschule Opladen. „Damit verschafft es sich ein Alleinstellungsmerkmal, nicht nur in Leverkusen“, klagt ein Vater, der seinen Sohn lieber wieder im vollen Präsenzunterricht gesehen hätte – und zwar in dieser Woche, und nicht erst in der nächsten. „Bei dem, was den Kindern im vergangenen Jahr alles genommen wurde, macht jeder Tag einen Unterschied“, sagt er. Und meint damit nicht unbedingt den Lernstoff.

Kinder freuen sich auf die Schule

Es geht ihm um das Soziale und darum, dass die Kinder in den verbleibenden fünf Wochen bis zu den Sommerferien wieder an Schulunterricht gewöhnt werden. „Mein Sohn ist in der sechsten Klasse und hat sich wahnsinnig gefreut, wieder zur Schule gehen zu können“, berichtet der Vater. Wenn er sich am Nachmittag aber mit Spielkameraden von anderen Schulen unterhält, könne er nicht verstehen, warum diese jeden Tag in die Schule gehen, und er nicht.

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Schulleiter Dieter Miedza begründet die Entscheidung mit der Kurzfristigkeit der Entscheidung, die von der Landesregierung erst am Freitag kommuniziert wurde. Der Anteil an Präsenzunterricht sei vor allem für die höheren Klassenstufen noch einmal erhöht worden, aber nicht auf den vollen Umfang für alle. Die Unterrichtswoche sei schon sehr detailliert geplant gewesen, mit insgesamt 35 Klassenarbeiten, die geschrieben werden müssen. „Dazu kommt, dass vorerkrankte Kollegen nicht in Präsenz unterrichten dürfen“, sagt der Schulleiter. Es müsse sichergestellt sein, dass die Raum- und Betreuungskapazitäten für die verpflichtenden Klassenarbeiten ebenso vorhanden sind, wie die Möglichkeit für die Kollegen in Distanz, ihre Schüler zu versorgen. „Außerdem war es uns wichtig, Eltern und Schülern Planungssicherheit zu geben und nicht jeden Tag mit einem neuen Stundenplan zu kommen.“

Kein Brückentag

Eine Mutter, die zwei Kinder an der Marienschule hat, kann die Verlängerung des Wechselunterrichtes nachvollziehen. „Ich habe nicht den Eindruck, dass meine Kinder da jetzt irgendwas versäumen“, sagt sie. Zumal am Donnerstag Feiertag ist und selbst am Freitag Distanzunterricht stattfindet, da die Schulkonferenz beschlossen hat, in diesem Jahr keine Brückentage mehr zu nehmen – im Gegensatz zu einigen anderen Schulen in der Stadt. „Außerdem bin ich davon überzeugt, dass es geraden großen Schulsystemen gut tut, die Umstellung gut geplant und überdacht zu machen“, sagt die Mutter weiter. Schließlich müsse nicht nur der Unterricht organisiert werden, sondern auch die gestaffelten Testungen aller Schüler und die damit verbundenen versetzten Anfangszeit, die wiederum Auswirkungen auf die Schulbusse haben. „Um die Testungen zu gewährleisten, beginnen wir unseren Schulbetrieb auch schon 20 Minuten früher“, ergänzt Miedza.

„Zu wenig, zu einfach, zu billig“

Der betroffene Vater ist mit dem Argumenten der Kurzfristigkeit nicht zufrieden, schließlich sei die Entscheidung aufgrund der sinkenden Infektionszahlen schon Tage vorher absehbar gewesen. „Die Kinder werden seit einem Jahr um ihre Entwicklung gebracht, da ist mir das zu wenig, zu einfach, zu billig.“

Dass sich die Schule Arbeit ersparen will, bestreitet die Schulleitung, Wechselunterricht sei für die Kollegen sehr anspruchsvoll. Es gehe um vorausschauende Planung und Verlässlichkeit. Das Bildungsministerium haben ausdrücklich geschrieben „dass ab 31. Mai Präsenzunterricht möglich ist.“ Nicht verpflichtend. Jüngere Kinder, die auch an den Distanztagen Betreuung bräuchten, könnten in die Notbetreuung geschickt werden.