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Hundehalter sind wütendWeg in Meckhofen wird zur Müllhalde - Coronapartys?

Lesezeit 3 Minuten
Meckhofen Muellberg Klaus Heinzer

Pizzakartons, Plastik und auch immer wieder Scherben hat Klaus Heinzer am Spazierweg in der Nähe des Kleingartenvereins Meckhofen entdeckt. Werden hier „Corona-Partys“ gefeiert?

Leverkusen – Leere Wodkaflaschen, Mayonnaisegläser, Pizzakartons und jede Menge Scherben: Hundehalter Klaus Heinzer ärgert sich seit Wochen über den zugemüllten Weg in Meckhofen in der Nähe des Kleingartenvereins. Das Problem gab es schon immer, räumt er ein, doch seit drei Wochen verschlimmerten sich die Zustände. Seit der Corona-Krise. „Ich weiß nicht, ob es einen Zusammenhang gibt“, sagt er vorsichtig. Was er nicht sagt, aber mitschwingt: Man denkt in diesen Zeiten recht schnell an so genannte „Corona-Partys“, gefeiert von jüngeren Menschen, die den Ernst der Lage nicht begriffen haben.

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Dem Müll nach zu urteilen, würden knapp zweimal in der Woche Leute auf den Bänken sitzen und jede Menge Scherben und Dreck hinterlassen, vermutet Heinzer. Für ihn, der einen Tibet-Terrier besitzt, ein Unding. Am Anfang hätte er die Scherben noch selbst weggemacht, erzählt der Odenthaler, der fast täglich zum Spazierengehen nach Leverkusen kommt. Neben Dreck, den die Leute machen, hätten sie auch den bis oben hin vollen Müllbeutel des Mülleimers auf die Wiese geschmissen und zwei Begrenzungspfähle zu einer angrenzenden landwirtschaftlich genutzten Fläche aus dem Boden gerissen und in einen der Mülleimer gesteckt. „Schon krass“, empfindet der 72-Jährige den Vandalismus.

Gefahr für Hunde

Die Hundehalter sind verstimmt, „einige sind stinksauer“, berichtet Klaus Heinzer. Schließlich stellen Scherben eine Gefahr für die Hundepfoten dar. Und auch ästethisch macht das Spazierengehen keinen Spaß mehr: Leuten, die sich gemütlich auf die Bank setzen wollen, wird die Laune verdorben.

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Es ist nicht das erste Mal, dass Hundehalter Heinzer in Meckhofen mit Jugendlichen aneinandergerät. An Neujahr hätten einige Jüngere noch Silvesterraketen gezündet. Als Heinzer sie darauf angesprochen hatte, sei er rüde angegangen worden.

Beschwerden über wilden Müll seien in den vergangenen Wochen bei der Avea nicht eingegangen, erklärt Pressesprecherin Anika Hagt. Die letzten Meldungen über die Ecke Meckhofen/In der Wasserkuhl stammten von Anfang des Jahres, sagt Hagt. Die Avea kümmere sich allerdings nur um so genannten „wilden Müll“, beispielsweise Gegenstände wie Möbel, die einfach in der Landschaft abgeladen werden. Nicht zuständig sei die Avea für Hinterlassenschaften wie Scherben, Papiere oder andere kleine Dinge. Das sei grundsätzlich Sache der TBL, so Hagt. Die Technischen Betriebe der Stadt Leverkusen wiederum seien nur für „klassische“ Straßen, die befahrbar sind, zuständig – beispielsweise nicht für Spazierwege, erläutert Julia Trick, Pressesprecherin der Stadt.

Ob Corona-Partys den Müll verursacht haben, kann man bislang nicht nachvollziehen. Was das Versammlungsverbot betrifft, würde es „weitgehend eingehalten“, betont Julia Trick. Das Ordnungsamt kontrolliert regelmäßig in der Stadt.