Mehr Schüler, mehr GanztagsbetreuungViele Leverkusener Schulen sind zu klein
Leverkusen – In Rheindorf hatten in der Vergangenheit alle Experten eine sinkende Schülerzahl erwartet. Doch wie im ganzen Stadtgebiet steigt die Zahl der Schüler – und auch die der Geburten, so dass ein weiterer Anstieg in den nächsten Jahren vorhersehbar erscheint. Dazu kommt, dass der Bedarf an Plätzen in der Offenen Ganztagsbetreuung (OGS) steigt.
75 Prozent in Ganztagsbetreuung
2003 waren stadtweit 145 Kinder in der OGS angemeldet, sagt Carolin Maus, Leiterin des Fachbereichs Schulen. Heute sind es 4940 – und damit etwa 75 Prozent aller Schüler. Ab dem Jahr 2025 gibt es einen rechtlichen Anspruch auf einen OGS-Platz, auch darauf muss sich die Stadt vorbereiten. Die Konsequenz: Viele Schulen sind nicht nur sanierungsbedürftig, sondern schlicht zu klein. „Deswegen werden in den kommenden vier Jahren noch viele Anträge zu Baumaßnahmen bei Ihnen eintreffen“, warnte Maus die neugewählten Mitglieder des Schulausschusses.
Improvisierte Essensausgabe
Der erste liegt schon in der ersten Sitzung vor: Die katholische Grundschule Burgweg in Rheindorf ist seit Jahren dreizügig – das heißt, in jedem Jahrgang gibt es drei Klassen. Dafür ist die Schule allerdings eigentlich zu klein. Weil alle Räume als Klassenräume gebracht werden, gibt es keinen Platz für Differenzierungs- und multifunktionale Räume, wie sie für einen modernen Unterricht nötig sind. Auch die OGS hat keine eigenen Räume und die Essensausgabe findet seit Jahren in einem provisorisch eingerichteten Raum statt. Das Lehrerzimmer bietet ebenfalls nicht genug Platz.
Kein Stückwerk
Zunächst war nur ein kleiner Mensa-Anbau geplant, nun aber hat die Stadt einen größeren Plan vorgelegt. „Das ist zukunftsorientiert und umfassend und kein Stückwerk“, lobte Melanie Went (SPD), die schließlich wie alle anderen Ausschussmitglieder für den Plan stimmte. Dieser sieht einen dreigeschossigen Anbau an das Hauptgebäude vor, in dem eine Mensa mit Küche und Klassenräumen unterkommen sollen. Kosten soll das Vorhaben 4,4 Millionen Euro – knapp 2,8 Millionen Euro mehr als die kleinere Variante. Dabei wurde auch an den Klimaschutz gedacht: Es müssen keine Bäume weichen, die Außenflächen sollen so umgestaltet werden, dass möglichst wenig Boden versiegelt wird, die neuen Dächer werden begrünt und auf einem Teil davon sollen Photovoltaikanlagen angebracht werden.
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Beginnen sollen die Baumaßnahmen im Sommer 2022, die Dauer wird auf etwa 20 Monate geschätzt, so dass eine Fertigstellung Anfang 2024 realistisch erscheint. Die Schüler können derweil das Bestandsgebäude weiter nutzen, eine Auslagerung des Unterrichts sei nicht nötig, versicherte Andrea Pesch von Fachbereich Schulen.