Nach HitzewochenendeBadeseen in Leverkusen droht Schließung – mehr Kontrollen
- Die Seen waren am Wochenende voll. „Wenn das nicht besser wird, müssen wir die Seen schließen“, warnt der Oberbürgermeister.
- Bürger ärgerten sich darüber hinaus über extrem viel Müll.
Leverkusen – Oberbürgermeister Uwe Richrath und Stadtdirektor Markus Märtens haben am Wochenende einen Ausflug zu den Leverkusener Badeseen gemacht. Nach planschen war ihnen aber nicht zumute. „Ich wollte mir selbst ein Bild davon machen, wie es an so einem heißen Wochenende dort aussieht“, sagt Richrath. Die Antwort erwartungsgemäß: Voll.
Noch größere Sorgen als die Ansteckungsgefahr in der Corona-Pandemie machte den beiden aber die Verkehrssituation. „Unser erstes Augenmerk lag darauf, die Rettungswege frei zu schaffen, damit im Notfall ein Rettungswagen zu den Badestellen kommt“, sagt Richrath. Das war nicht einfach: Sowohl am Hitdorfer See als auch am Silbersee seien sehr viele Autos wild geparkt worden, die abgeschleppt werden mussten.
Viele Besucher auf gut Glück Richtung Freibad gefahren
Auch das Rheinufer sei sehr stark frequentiert gewesen. „Das sind die drei Hotspots, die wir aktuell verstärkt kontrollieren“, sagt Baudezernentin Andrea Deppe, die diese Woche den Corona-Krisenstab leitet. Viele Besucher wären auch zu den beiden Freibädern im Wiembachtal und am Calevornia gefahren, ohne sich vorab ein Ticket im Internet zu bestellen. Da diese die meiste Zeit ausgebucht waren, kam es dadurch vor allem in Opladen zu einem zusätzlichen Verkehrschaos.
„Wenn das nicht besser wird, müssen wir die Seen schließen“, warnt der Oberbürgermeister. Das könne natürlich niemand wollen, daher appelliert er an die Bevölkerung: „Halten Sie auf den Liegewiesen und im Wasser den Abstand ein und reisen Sie wenn möglich mit dem Fahrrad an. Bei dem Wetter wollen wir die Seen doch alle genießen.“ Das gehe aber nur mit gegenseitiger Rücksichtnahme und umsichtigen Handeln.
Dass sich daran nicht alle halten, ist auch nach dem Wochenende noch deutlich zu sehen: Gleich mehrere Leser haben sich beim „Leverkusener Anzeiger“ gemeldet, um auf die Vermüllung an den Gewässern aufmerksam zu machen. Auch das stadtweite Grillverbot wurde vielerorts nicht eingehalten. Hier ist nicht nur der Müll problematisch, durch die große Trockenheit besteht auch ein stark erhöhtes Brandrisiko, mahnt Deppe.