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Nach Sanierung und FlutRheindorfer Gesamtschüler in frisch renoviertem Gebäude

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Den Schulhof haben die Fünft- und Sechstklässler nun endlich für sich.

Leverkusen – Die Prioritäten von Jayden sind klar: „Hier gibt es größere Fußballtore und ein Klettergerüst!“ Der Fünftklässler besucht schon seit einem halben Jahr die Käthe-Kollwitz-Gesamtschule in Rheindorf. Am Mittwoch aber verbrachten er den ersten Tag im eigentlich zugedachten Schulgebäude: der frisch renovierten Dependance an der Elbestraße für die Klassenstufen fünf und sechs.

Vorrang für die Flutopfer

Eigentlich hätten die Rheindorfer Schülerinnen und Schüler hier schon nach den Sommerferien komplett einziehen sollen. Doch dann kam die Flut. „Meine erste Sorge war, dass unser Hauptgebäude an der Deichtorstraße überflutet ist“, erinnert sich Schulleiterin Beate Buchholz an die Schreckensnacht im Juli. Doch das blieb verschont. Wenig später aber kam der Anruf der Stadt, die das gerade fertiggestellte Gebäude an der Elbestraße zur Auslagerung der Schlebuscher Freiherr-vom-Stein-Schüler auserkoren hatte.

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Beate Buchholz (l) und Maria Meyer-Evertz im Musikzimmer.

„Mein erster Gedanke war natürlich: Och nee“, gibt Buchholz zu. Nach Jahren der Baustelle und der Corona-Einschränkungen hatten sich alle darauf gefreut, die neuen Räume zu beziehen. „Aber nach dem ersten Schreck war klar: Wir sind solidarisch und rücken zusammen.“ Und zwar mit allen Klassenstufen an der Deichtorstraße, was nicht unproblematisch war. „Das war schon eng, alle Räume waren belegt“, sagt Buchholz. Was teilweise auch zu Reibereien unter den Altersstufen geführt hat. Schön fand Buchholz hingegen, das gesamte Lehrerkollegium an einem Standort zu haben, auch die Unterstufen-Kollegen um Abteilungsleiterin Maria Meyer-Evertz. „Wir waren schon sehr gebeutelt mit Corona, da war es schön, zusammen zu sein.“

Kapazitäten frei

14 Klassen werden nun an der Elbestraße unterrichtet. Neben den Klassenräumen gibt es nun auch wieder Differenzierungsräume etwa für Förderunterricht und Schulsozialarbeit sowie Musik-, Technik- und Naturwissenschaftsräume. Platz wäre für 16 Klassen – also jeweils acht Parallelklassen in den Stufen fünf und sechs. In den höheren Stufen gibt es teilweise sogar neun. Doch die Baustelle auf dem Schulgelände habe einige Eltern abgeschreckt, was zu sinkenden Anmeldezahlen führte.

Umfassende Sanierung des 60er-Jahre-Baus

Das Gebäudeensemble der Dependance der GES Käthe-Kollwitz an der Elbestraße wurde in den 1960er Jahren errichtet und gruppiert sich um den zentralen Schulhof.

Die Sanierung ist Teil des Integrierten Handlungskonzeptes Soziale Stadt Rheindorf-Nord. Die Kosten für das Förderprojekt liegen bei 7,2 Mio. Euro, die zu 80 Prozent übernommen werden. Finanziert wurden damit etwa die energetische Sanierung von Fassaden, Dachflächen, Fenstern und Türen sowie der Einbau von Lüftungsanlagen und Wärmerückgewinnung. Gleichzeitig wurde die Schule barrierefrei ausgebaut.

2,1 Millionen Euro wurden außerhalb des Förderprojektes investiert. Damit wurde die Mensaküche, Sanitäranlagen und dasGrundleitungssystem im Küchentrakt saniert. (stes)

Im Gegensatz zur Gesamtschule Schlebusch, die immer eine große Zahl an Anmeldungen ablehnen muss, ist in Rheindorf also noch Kapazität frei. „Wir wissen natürlich, dass Rheindorf-Nord als Stadtteil nicht den besten Ruf hat“, sagt Buchholz. Deswegen konnte sie auch verstehen, dass Schlebuscher Eltern zunächst wenig begeistert von der Auslagerung waren. „Umso mehr freut es mich aber, dass sie gesehen haben, dass es hier auch schön ist und man hier wunderbar lernen kann.“

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Die neue Mensa.

Die Flut als ein Stückchen Leverkusener Völkerverständigung. Am Tag vor dem Rückzug der Gesamtschüler haben Schulvertreter des Freiherr-vom-Stein Blumen und Präsentkörbe für alle Klassen als Begrüßung und Dank für die freundliche Aufnahme vorbei gebracht. Für das kommende Jahr rechnet Buchholz auch wieder mit steigenden Anmeldezahlen. Gleichzeitig bereitet die Schule sich darauf vor, kurzfristig Flüchtlingskinder aus der Ukraine aufzunehmen, sobald welche in Leverkusen ankommen.

Lieber Schaukel als Handy

Unterricht steht am ersten Tag an der Elbestraße im Hintergrund. Erst einmal gibt es Erkundungstouren. „Wir haben hier auch einige andere Regeln“, erklärt Meyer-Evertz. Handyverbot auf dem Schulhof etwa. Die Geräte waren aber ohnehin gerade deutlich weniger gefragt, als Schaukel und Klettergerüst.