Ab Ende Februar suchen die Wildbienen nach Nistmöglichkeiten. Was dabei zu beachten ist, weiß Hans-Martin Kochanek vom Naturgut Ophoven.
Kooperation mit LebenshilfeNaturgut Ophoven baut Nistkästen für Leverkusener Wildbienen
Der Frühling lässt zwar noch ein wenig auf sich warten. Streng genommen ist ja erst Winterhalbzeit. Aber Hans-Martin Kochanek und das Team des von ihm geleiteten Naturgutes Ophoven sind schon jetzt im Modus des Blühens und Sprießens. Der Grund dafür sind die Wildbienen, die – wie viele Insekten – eine eminent wichtige Rolle im Ökosystem spielen. Ihre verschiedenen Arten suchen bereits ab Ende Februar geeignete Nistmöglichkeiten – und haben ob der zunehmenden Versiegelung von Flächen oder der Abholzung mehr und mehr Probleme, solche zu finden.
Es ist der Punkt, an dem das Naturgut gemeinsam mit der Lebenshilfe Leverkusen ins Spiel kommt: Beide Institutionen stellen nämlich entsprechende Nistkästen her und zur Verfügung.
Ein Hotel fürs ganze Leben
Die Dinger würden ja gerne auch „Insektenhotels“ genannt, sagt Hans-Martin Kochanek bei der Präsentation, zu der neben seinem Stellvertreter Lars Dietrich auch Marc Adomat als Dezernent der Schulen gekommen ist, wo ein Teil der Kästen aufgestellt werden sollen. „Dabei stimmt das so nicht, denn: Die Bienen verbringen ihr ganzes Leben darin.“ Sie nisten, legen Eier in den kleinen Röhren ab, verschließen diese – und sichern somit die Existenz der jeweils folgenden Generation ihrer Art.
Leider seien nun die etwa in Baumärkten gehandelten Nistkästen minderwertig: falsches weil anfälliges Holz, falsch proportionierte Löcher, fehlendes Schutzgitter, um Spechte als Jäger der Bieneneier abzuwehren. Daher gebe es die Kooperation mit der Werkstatt der Lebenshilfe Leverkusen, in der die perfekten Nistkästen hergestellt werden, die am Ende schließlich über das Naturgut zu beziehen sind. Preis: 75 Euro. Echte handwerkliche Handarbeit. Und garantiert zu gebrauchen, da auf die Bedürfnisse der Bienen abgestimmt.
Die Pflege ist wichtig
Wobei es mit dem Erwerb und dem damit verbundenen guten Willen alleine nicht getan ist. „Es geht auch um die richtige Installation“, betont Hans-Martin Kochanek: vor Regen möglichst geschützt und nach Süden gen Sonne gerichtet. „Und um die Pflege“, sprich: Die Löcher müssen regelmäßig auf mögliche Splitter überprüft und diese abgefeilt werden, damit sich keine Biene beim Hinein- und Hinausfliegen an den Flügeln verletzt.
Übrigens: Um allen, die sich um die Wildbienen kümmern wollen, nun wirklich die beste Ausrüstung mit an die Hand zu geben, gibt es am Naturgut neben den Nistkästen auch diverse Samenmischungen für die Vegetation des heimischen Gartens drumherum. Auch das wolle schließlich gut bedacht werden, sagt der Naturgut-Chef. Anders: Zum richtigen Hotelzimmer gehört eben auch gutes Essen. www.naturgut-ophoven.de