Das Wohnungsbauvorhaben der insolventen Essener Harfid GmbH liegt vorerst auf Eis. Am Kesselhaus im Zentrum der Bahnstadt geht es kaum noch voran.
Projekte in Neuer Bahnstadt Opladen auf EisStillstand beim Kesselhaus und den Harfid-Wohnungen
Eigentlich sollten die Bauarbeiten auf dem Grundstück an der Europa-Allee nördlich der Campusbrücke in Opladen längst begonnen haben. Bis Ende 2024 will die Harfid GmbH aus Essen auf dem mit Bauzäunen eingefassten Gelände acht Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 144 Wohnungen errichten. Doch das Unternehmen hat im September beim Amtsgericht Essen vorläufige Insolvenz angemeldet. Ende Oktober ist nun die Whitefield Group als Mehrheitsgesellschafter bei der Harfid Holding eingestiegen, hat Umschuldungen vorgenommen und plant sichere Finanzstrukturen zur Fortsetzung geplanter Projekte.
„Da werden wir uns wohl in Geduld üben müssen“, sagt Alfonso López de Quintana. Der Geschäftsführer der städtischen Neue Bahnstadt Opladen GmbH sieht die Verwirklichungschancen des Harfid-Bauvorhabens verhalten optimistisch. Derzeit befinde sich Harfid in der Überprüfung durch die NRW-Bank. Das werde sich sicherlich noch eine Weile hinziehen. In diesem Jahr rechne er noch nicht mit guten Nachrichten aus Essen.
Insolvenzverwalter ist am Zug
Harfid hat mittlerweile verlauten lassen, die Restrukturierung der Holding sei in Arbeit. In den nächsten Wochen werde man Schritt für Schritt die einzelnen Baustellen wieder öffnen, um die laufenden Projekte fortzusetzen. Zurzeit würden Gespräche mit dem Insolvenzverwalter über das Tochterunternehmen Harfid GmbH geführt. In Opladen wird nun darauf gehofft, dass auch das hiesige Bauvorhaben in absehbarer Zeit in Angriff genommen wird.
Geduld müssen die Bahnstadt Chefs auch bei einem anderen Projekt in Sichtweite ihrer Büros in der Bahnstadt haben. Die Arbeiten am Kesselhaus, dem zentralen Projekt im Kern des Gebietes, stocken weiterhin. Das ebenfalls in Essen ansässige Unternehmen 4bricks hatte Ende Juli noch zuversichtlich verkündet, die Gewerbe seien „gut getaktet am Werk“. Man rechne mit einer Fertigstellung des Baus in Opladen zum Jahreswechsel und einer Eröffnung im Frühjahr 2023. Die kann absehbar nicht mehr der Fall sein.
López de Quintana räumt dazu ein, er sähe gern mal einen Fortschritt beim Umbau des Baudenkmals zu einem Apartmenthaus. „Die sind schon sehr, sehr langsam. Aber da kann man nichts machen.“ Er sei in den nächsten Tagen wieder im Gespräch mit den Investoren und hoffe endlich auf gute Nachrichten.