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Neue FachhochschuleIn drei Jahren 1000 Studenten in Leverkusen

Lesezeit 3 Minuten
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Marie-Christine Herbst (links) managt die Filiale, Sabrina Krauss lehrt Arbeits- und Organisationspsychologie. Lars Meierling ist Rektor.

  1. Fast wäre es schief gegangen: Weil man sich in Langenfelder aufgeschlossener zeigte, hätte sich die SRH-Hochschule beinahe in der Nachbarstadt angesiedelt.
  2. Ein Gespräch mit Rektor Lars Meierling zeigt, was Leverkusen da durch die Lappen gegangen wäre. Die private Hochschule will sich sehr schnell vergrößern.
  3. Im Oktober kommen die ersten Studenten. Fast die Hälfte ist aus dem Ausland.

Leverkusen – Nein, das sind hier keine Hörsäle mit 300 Plätzen, bekritzelten Holzmöbeln und einer grünen Tafel. Dafür hätte sich in der Stadt auch kein Gebäude gefunden. Marie-Christine Herbst führt durch lichte Räume, die Einrichtung ist in jedem anders: hier hohe Barhocker, dort bunte Stühle, mit oder ohne angebauten Klapptisch, Beamer. Tafeln gibt es auch – weiß und magnetisch. Der Stand der Dinge eben in der Pädagogik.

Ohne viel Aufhebens hat die private SRH-Hochschule ihr Quartier in Manfort bezogen. Das wurde Zeit, am 1. Oktober sollen die Studenten loslegen. Das IP 11 liegt an der Marie-Curie-Straße, gegenüber steht das Bioplex, nicht weit ist die Zentrale von Med 360°. Das neue Quartier in dem Bürogebäude wird aber nur die Startrampe sein, da legt sich Lars Meierling jetzt schon fest: „Wir wollen das hier groß machen.“ Der Professor für Umwelttechnik ist Rektor der SRH-Hochschule in Hamm – dort fiel die Entscheidung, Nordrhein-Westfalen künftig zusätzlich vom Rhein aus zu bearbeiten.

Dafür werden die 650 Quadratmeter im ersten Stock des IP 11 und 300 Studenten nicht reichen. Nebenan wird es einen zweiten Bürobau geben – dort hätte die SRH gern 3000 Quadratmeter, um dann 800 bis 1000 Studenten versorgen zu können. Das steht am Ende des Wachstumsplans für die kommenden drei Jahre.

680 Euro im Monat

Hinter dem Kürzel SRH steht die „Stiftung Rehabilitation Heidelberg“, eine gemeinnützige GmbH, die ihren Ursprung in Sozialer Arbeit und entsprechenden Berufen hat. Zum System gehören sechs Hochschulen, eine Universität und eine Fernuni, macht rund 14 000 Studierende. Sie bezahlen 680 Euro im Monat; am Ende steht – hoffentlich – ein Abschluss. Das kann ein Master oder Bachelor of Science sein oder ein Master of Arts.

Was da künftig in Manfort studiert wird, erinnert weniger an klassische Uni-Fächer, sondern an die sehr spezialisierten Ausbildungen von Fachhochschulen. Aber die SRH hat echte Besonderheiten, und eine rückt am Standort Leverkusen in den Fokus. „Arbeits- und Organisationspsychologie haben wir mit den Unternehmen entwickelt“, berichtet Sabrina Krauss. Die Professorin sieht ihre Absolventen in Firmen, die sich zum Beispiel durch Verkäufe stark verändern oder sonstigen Neuorganisationen ausgesetzt sind. „Klinische Psychologen sind da nicht so gefragt“, ist ihre Erfahrung, A & O, wie ihr Fach in der Hochschule abgekürzt wird, hat vielmehr Elemente aus Jura und Betriebswirtschaftslehre. „Dann werden die Leute auch ernstgenommen“, sagt Krauss.

Im Moment hält sie Vorträge darüber, wie die Corona-Pandemie auf die Beschäftigten in den Unternehmen wirkt. Mit vielen arbeitet die SRH eng zusammen. Auch am neuen Standort gebe es schon ein paar Verabredungen, berichten Krauss und Meierling beim Rundgang durch die neue Hochschule.

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Dass die Wahl auf Leverkusen fiel, mutet im Licht der Erfahrungen von Rektor Meierling fast überraschend an. Ein Treffen mit Oberbürgermeister Uwe Richrath hat er zwar positiv in Erinnerung. Aber als es um ein paar Genehmigungen ging, habe sich die Stadtverwaltung recht kleinlich gezeigt. In Langenfeld habe er sich willkommener gefühlt, so der Professor. Dort gab es nur kein passendes Gebäude.