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Neuer KindergartenBayer schafft Platz für „Weltentdecker“ in Leverkusen

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Die Rutsche ist gar kein Spielzeug: Sie dient als Rettungsweg für Kinder, die im ersten Stock der Bayer-Kita betreut werden. Auch Leiterin Astrid Steinhoff-Faubel (rechts) freut sich über die Wiedereröffnung.

Leverkusen – Was sagt man den Kindern, wenn sie gerade ein Haus in Besitz nehmen, das „Weltentdecker“ heißt? Hartmut Klusik weiß es: „Seid neugierig. Die Welt steht Euch offen.“ Bayers Personalvorstand hat am Donnerstag einen sehr angenehmen Termin: Eröffnung einer neuen Kindertagesstätte.

Wobei die so neu nicht ist: Die „Weltentdecker“ residieren in einem Bau am Kurtekottenweg, den Ältere noch gut kennen. Es ist der alte Bayer-Kindergarten, der vor gut drei Jahren durch die neue, sehr schöne „Löwenburg“ schräg gegenüber ersetzt wurde.

Die „Löwenburg“ platzt aus den Nähten

Der Schönheitsfehler dieser luxuriösen Lösung offenbarte sich allerdings recht bald: Die sechs Millionen teure „Löwenburg“ ist zu klein. Das war dem Betriebsrat nicht entgangen. Eine Erhebung in der Belegschaft zur Frage, wie man Berufs- und Familienleben besser vereinbaren könnte, ergab imposante Zahlen: Gut 2000 Beschäftigte forderten mehr Kita-Plätze. Konkret standen zum Beispiel Anfang vorigen Jahres 155 Bewerbungen nur jene 55 Plätze gegenüber, die in der „Löwenburg“ zur Verfügung stehen.

Globus, Fernglas, Kamera, Lupe, Regenschirm: Die Kinder zeigten, was man als „Weltentdecker“ so braucht.

Diese Zahlen brachten dann auch Bayers Personalabteilung auf Trab. Im Januar vorigen Jahres wurde publikumswirksam mit der Sanierung des alten Kindergartens begonnen. Betriebsräte und Personaler befreiten das Haus, das bis auf eine Einliegerwohnung gut zwei Jahre leergestanden hatte, von alten Einbauten. „Voriges Jahr habe ich mit einer Brechstange in diesem Raum gestanden“, erinnert sich Betriebsrätin Heike Hausfeld auf der Einweihungsfeier. Die Wandverkleidung musste weg.

Zum Beginn der Arbeiten hatte Bayer noch mit Renovierungskosten von 900 000 Euro kalkuliert. Am Donnerstag war dann von 1,1 Millionen Euro die Rede. Dafür bekommen die 50 „Weltentdecker“ ein Haus, das nicht ganz so aufsehenerregend ist wie die „Löwenburg“ oder das Domizil der Lanxess-Sprösslinge, das ebenfalls am Kurtekottenweg liegt.

Eine Rutsche, die kein Spielzeug ist

Zum Ausgleich haben sie aber eine tolle Rutsche, die vom ersten Stock in eine Sandkiste führt. Das silbern glänzende Ding ist noch nicht mal ein Spielzeug, sondern vorgeschriebener Notausgang.

Nach und nach wird das Haus nun in Betrieb genommen. Das Deutsche Rote Kreuz, das seit 1998 alle Bayer-Kitas bespielt, braucht noch zwei Neue im Team. Auch Erziehern steht die Welt offen. Die Arbeitswelt.