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Peter RüchelVater des WDR-„Rockpalast“ ist tot

Lesezeit 2 Minuten
Peter Rüchel

„Rockpalast“-Vater Peter Rüchel ist im Alter von 81 Jahren gestorben.

Leverkusen – Peter Rüchel ist tot. Der Vater des legendären WDR-„Rockpalast“ starb am Mittwochmorgen nach schwerer Krankheit im Krankenhaus. Das bestätigten enge Leverkusener Freunde sowie sein direkter Nachfolger in der „Rockpalast“-Redaktion, Peter Sommer. Peter Rüchel war gebürtiger Berliner und hatte in den vergangenen Jahren mit seiner Familie in Wiesdorf gelebt. Am 9. März wäre er 82 Jahre alt geworden.

Mitte der 70er Jahre kam der passionierte Musikliebhaber als Leiter des Jugendprogrammes beim WDR in Köln auf die Idee, Konzerte von Rock- und Popstars live im Fernsehen zu übertragen. Das Format, das er gemeinsam mit seinem damaligen Kollegen Christian Wagner entwickelte, nannte er „Rockpalast“.

Treffen beim Live-Musik-Spektakel Street Life: Peter Rüchel und der vor kurzem ebenfalls verstorbene Wolfgang Orth (r.).

Es war nicht nur Kult unter den Fans, die millionenfach des nachts vor dem Fernseher hingen. Es war vor allem Vorreiter für all das, was später als Musikfernsehen den Globus umspannen sollte und setzte international Maßstäbe in Sachen Konzertübertragungen.

Spätere Weltstars entdeckt

Peter Rüchel entdeckte unter anderem spätere Weltstars wie U2, REM, ZZ Top oder die Dire Straits, zog sich 2003 aus dem Live-Geschäft zurück, gab die Leitung an Peter Sommer ab, blieb aber umtriebig und kümmerte sich um die Edition von „Rockpalast“-Konzerten auf DVD. Noch im vergangenen Jahr half er bei der Organisation von Konzerten seines engen und langjährigen Freundes Little Steven van Zandt – Gitarrist aus Bruce Springsteens E Street Band – in Deutschland.

Peter Rüchel (links) und Little Steven beim Steven-Konzert in Hamburg 2017.

Peter Sommer gab an, von Peter Rüchels Sohn telefonisch von dessen Tod unterrichtet worden zu sein. „Wir hier in der Redaktion sind alle geplättet und müssen nun erstmal schauen, wie wir damit umgehen.“ Bis zuletzt habe er mit seinem Vorgänger in Kontakt gestanden. „Wir wussten zwar, dass er krank war, aber eigentlich hieß es, er sei wieder auf dem Wege der Besserung.“

Vor zwei Jahren hatten die beiden WDR-Leute noch gemeinsam den 40. Jahrstag des ersten „Rockpalast“-Konzertes 1977 in der Essener Grugahalle unter dem Motto „40 Jahre Musikfernsehen“ gefeiert. Dazu hatte Peter Sommer zahlreiche Interviews mit befreundeten Künstlern und mit Peter Rüchel selber geführt. „Im Nachhinein“, sagt er, „bin ich nun umso dankbarer, dass wir diese Gelegenheit noch hatten.“

Stammgast bei den Jazztagen, im Scala und im Topos

In Leverkusen war Peter Rüchel Jahr für Jahr Stammgast bei den Konzerten der Leverkusener Jazztage sowie bei Veranstaltungen im Opladener Scala und dem Wiesdorfer Jazzclub Topos. Dort sollte er eigentlich im kommenden April auch auftreten, um – begleitet vom Musiker Bastian Korn – aus seinen „Rockpalast“-Memoiren zu lesen und exklusive Anekdoten um Stars und Sternchen aus seiner aktiven Zeit beim WDR zu erzählen.