Opladen plus will sie, für die CDU sind Bildungseinrichtungen der falsche Aufstellungsort für die lebensrettenden Geräte. Über die Sache wird weiter diskutiert.
PolitikerstreitSind Defibrillatoren in Leverkusener Schulen nützlich?

In der Marienschule wäre ein Defibrillator wohl richtig am Platz: Schülerinnen und Schüler haben den Umgang damit schon geübt.
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Sieben Defibrillatoren gibt es derzeit an Leverkusens Schulen. 31 sollten es mindestens werden, wenn es nach den gerade von der Stadtverwaltung abgefragten Wünschen geht. Die Erhebung ist die Reaktion auf einen Antrag von Opladen plus. Die Stadtteil-Partei will, dass die Rettungsgeräte dort hinkommen. „Wir sind uns bewusst, dass es viele Möglichkeiten gäbe, in der Stadt Leverkusen Defibrillatoren zu installieren. Aber die Schule wäre ein geeigneter Ort, um das Verantwortungsbewusstsein für die Erste Hilfe schon im Jugendalter zu stärken“, ist der Gedanke dahinter.
Ist das wirklich so? Tim Feister hat da Bedenken. Der CDU-Ratsherr arbeitet beim Malteser Hilfsdienst, kennt sich also aus mit der Materie. Er sagt, dass Defibrillatoren „in Schulen kaum gebraucht werden“. Was nachvollziehbar erscheint, weil ein plötzlicher Herzstillstand vor allem bei älteren Personen vorkommt. Dazu komme: „Es gibt erfahrungsgemäß eine hohe Hemmschwelle, den Defi auch einzusetzen“, erklärte Feister kürzlich im Stadtrat. Ohne Schulung traue sich kaum jemand an das Gerät. Nachvollziehbar in einer Stress-Situation, in der es um Leben und Tod geht. Deshalb seien Unterweisungen „unbedingt erforderlich“.
Nächster Kritikpunkt: In Schulen seien die lebensrettenden Geräte abends nicht erreichbar. 31 weitere Defibrillatoren seien anderswo in der Stadt besser aufgehoben, glaubt der Geschäftsführer der Malteser.
Stephan Adams, der für Opladen plus den Antrag vorstellte, hat dazu eine andere Meinung. „Die Geräte sind selbsterklärend“, jeder könne sie bedienen. Und wenn man sie über eine Smartphone-App finden könne, sei die Standort-Frage auch nicht mehr so entscheidend. Darüber wird weiter zu reden sein. Der Stadtrat vertagte die Entscheidung über den Vorstoß.