Vertreter der Stadtverwaltung, Schülerinnen und Schüler des Landrat-Lucas-Gymnasiums und der Rat der Religionen haben am 9. November in Leverkusen der Opfer der Reichspogromnacht gedacht.
ReichspogromnachtLeverkusener gedenken der ermordeten Juden
Ein dunkler Tag in der deutschen Geschichte
In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurden in ganz Deutschland Synagogen in Brand gesetzt, Juden angegriffen, deren Wohnhäuser, Geschäfte und jüdische Einrichtungen geplündert und zerstört. Anlässlich des 84. Jahrestags der Reichspogromnacht kamen die Menschen in Leverkusen zusammen und haben an einen der dunkelsten Tage in der deutschen Geschichte erinnert.
Um jährlich der Opfer von Antisemitismus, Gewalt und Rassismus zu gedenken, veranstaltet die Stadt Leverkusen traditionell die Gedenkstunde am Platz der Synagoge, Ecke Lessingstraße/Altstadtstraße in Opladen. Musikalisch eröffnet wurde die Gedenkstunde durch das Klezmer-Ensemble der Musikschule Leverkusen, die mit ihrem Beitrag auch an die jiddische Kultur erinnerte.
Oberbürgermeister Richrath: „Destruktive Kräfte nicht zulassen“
Für den Oberbürgermeister Uwe Richrath ist nach dem russischen Überfall auf die Ukraine im Februar dieses Jahres klar, „dass auch in Europa wieder Krieg ausbrechen kann, der für uns in mehr als einer Hinsicht gefährlich werden kann“. Richrath appellierte deshalb daran, „nicht zuzulassen, dass destruktive Kräfte die Oberhand gewinnen“.
Jedes Jahr müsse aufs Neue an die gezielte Judenverfolgung und -tötung erinnert werden, damit so etwas nie wieder passieren könne: „Wir müssen wachsam sein, gerade wenn Demokratie und ihre Institutionen verhöhnt werden“, sagte Richrath weiter.
Im Anschluss an die Rede des Oberbürgermeisters lasen Schülerinnen und Schüler des Landrat-Lucas-Gymnasiums bewegende Passagen aus Konrad Heidens „Eine Nacht im November 1938“ vor. Die Ausschnitte schilderten eindrücklich, wie entsetzlich die Reichspogromnacht war.
Zum Abschluss der Gedenkveranstaltung erfolgte die Kranzniederlegung und der Gang entlang der „Stolpersteine“ des Künstlers Gunther Demnig, die an jüdische Schicksale erinnerte.