AboAbonnieren

ReichspogromnachtLeverkusener gedenken der ermordeten Juden

Lesezeit 2 Minuten
Der Oberbürgermeister der Stadt Leverkusen, Uwe Richrath, Rabbiner Kogan, Stadtdechant Teller, Superintendent Scholten, Mitglieder des Rats der Religionen sowie des Vereins Davidstern stehen auf dem Platz der Synagoge in Opladen und Gedenken der Opfer der Reichspogromnacht.

Gedenken am Platz der Synagoge mit Oberbürgermeister Uwe Richrath.

Vertreter der Stadtverwaltung, Schülerinnen und Schüler des Landrat-Lucas-Gymnasiums und der Rat der Religionen haben am 9. November in Leverkusen der Opfer der Reichspogromnacht gedacht.

Ein dunkler Tag in der deutschen Geschichte

In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurden in ganz Deutschland Synagogen in Brand gesetzt, Juden angegriffen, deren Wohnhäuser, Geschäfte und jüdische Einrichtungen geplündert und zerstört. Anlässlich des 84. Jahrestags der Reichspogromnacht kamen die Menschen in Leverkusen zusammen und haben an einen der dunkelsten Tage in der deutschen Geschichte erinnert.

Um jährlich der Opfer von Antisemitismus, Gewalt und Rassismus zu gedenken, veranstaltet die Stadt Leverkusen traditionell die Gedenkstunde am Platz der Synagoge, Ecke Lessingstraße/Altstadtstraße in Opladen. Musikalisch eröffnet wurde die Gedenkstunde durch das Klezmer-Ensemble der Musikschule Leverkusen, die mit ihrem Beitrag auch an die jiddische Kultur erinnerte.

Das Klezmer-Ensemble der Musikschule Leverkusen, bestehend aus neun jungen Musikerinnen und Musikern, spielt klassische Instrumente.

Das Klezmer-Ensemble der Musikschule Leverkusen begleitete die Gedenkveranstaltung musikalisch.

Oberbürgermeister Richrath: „Destruktive Kräfte nicht zulassen“

Für den Oberbürgermeister Uwe Richrath ist nach dem russischen Überfall auf die Ukraine im Februar dieses Jahres klar, „dass auch in Europa wieder Krieg ausbrechen kann, der für uns in mehr als einer Hinsicht gefährlich werden kann“. Richrath appellierte deshalb daran, „nicht zuzulassen, dass destruktive Kräfte die Oberhand gewinnen“.

Jedes Jahr müsse aufs Neue an die gezielte Judenverfolgung und -tötung erinnert werden, damit so etwas nie wieder passieren könne: „Wir müssen wachsam sein, gerade wenn Demokratie und ihre Institutionen verhöhnt werden“, sagte Richrath weiter.

Im Anschluss an die Rede des Oberbürgermeisters lasen Schülerinnen und Schüler des Landrat-Lucas-Gymnasiums bewegende Passagen aus Konrad Heidens „Eine Nacht im November 1938“ vor. Die Ausschnitte schilderten eindrücklich, wie entsetzlich die Reichspogromnacht war.

Zwei Blumenkränze stehen neben der Gedenktafel am Platz der Synagoge in Opladen.

Kranzniederlegung am Platz der Synagoge Opladen.

Zum Abschluss der Gedenkveranstaltung erfolgte die Kranzniederlegung und der Gang entlang der „Stolpersteine“ des Künstlers Gunther Demnig, die an jüdische Schicksale erinnerte.