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Rheindorfer VillaLeverkusener Al-Zein-Clan verzögert die Einziehung des Hauses

Lesezeit 2 Minuten
Auf der Grieße 63, Das Haus von Mohamed el Zein (laut gerichtsaushang EL Zein) in leverkusen-Rheindorf , Auf der Grieße 63.  Im Prozess geht es um die Einziehung des Hauses, das auf einem 1692 Quadratmeter großen Grundstück Laut Kaufvertrag von 2018 kostete die Villa 650 000 Euro. Vor der Tür liegen Turnschuhe, in einer Ecke ein Laubbläser. Foto: Ralf Krieger

Auf der Grieße 63, das Haus der Al Zeins in Leverkusen-Rheindorf

Noch einmal wird Revision gegen ein Urteil beantragt.

Der Inhaber der Rheindorfer Villa der kurdisch-libanesischen Clan-Familie Al Zein hat noch einmal Revision gegen ein Gerichtsurteil eingelegt, das dem Staat die Einziehung des Hauses ermöglicht. Über das Urteil hatte der Leverkusener Anzeiger am 23. April berichtet. Solange das Urteil nicht rechtskräftig ist, kann keine Zwangsversteigerung angesetzt werden, die Familie kann also in der Villa wohnen bleiben.

Das Düsseldorfer Landgericht hatte den Inhaber der Villa Auf der Grieße, Mohamed El Zein, am 16. April wegen Geldwäsche für ein Jahr und neun Monate auf Bewährung verurteilt und festgestellt, dass er nach Erwachsenenstrafrecht zu beurteilen sei. Die Villa soll laut Urteil eingezogen werden, weil sie nicht mit legal beschafftem Geld erworben worden sei. Sollte das Urteil rechtskräftig werden, kann die Staatsanwaltschaft eine Zwangsversteigerung ansetzen.

Einziehung soll kommen, aber erst, wenn das Urteil rechtskräftig ist

2018 kaufte der Sohn Mohamed des mutmaßlichen Clanchefs Badia die Rheindorfer Villa für 650.000 Euro. 2021 wurde das Haus bei einer Razzia gründlich durchsucht. Ein sich anschließendes Gerichtsverfahren endete kurz vor Weihnachten 2022. Die Vorwürfe: Sozialleistungsbetrug in Höhe von 463.000 Euro sowie Geldwäsche, Geiselnahme, erpresserischer Menschenraub, gefährliche Körperverletzung, räuberische Erpressung und mehr. Die Verhandlung, in der sich die Familie von 15 Anwälten vertreten ließ, wurde nach sechs Monaten mit einem sogenannten juristischen Deal abgeschlossen. Der Patriarch Badia musste für sechs Jahre ins Gefängnis, wo er noch einsitzt. Seine Söhne, die auch in Rheindorf wohnten, kamen glimpflicher davon. Der Villa-Besitzer Mohamed musste, wie auch die angeklagten Frauen der Familie, nicht ins Gefängnis; er legte Revision ein.

Das Gericht stellte damals „hohe kriminelle Energie“ fest - und dass die Familie unberechtigt Sozialleistungen vom Leverkusener Jobcenter bezogen und damit die Villa bezahlt hat.