Schlosspark MorsbroichTotgesagter Baum lebt weiter
Leverkusen – Leverkusens mutmaßlich ältestem Baum, einer auf 240 Jahre geschätzten Blutbuche im äußeren Schlosspark Morsbroich, geht es für ihr Alter noch relativ gut. Zu diesem Schluss kam der Baumsachverständige Peter Klug vor zwei Wochen bei einem Zwischenstopp in Leverkusen, bei dem er im Schlosspark vorbeischaute und nachsah, wie es dem uralten Baum ging, dessen Fällung er mit seinem Gutachten im Jahr 2010 maßgeblich mit verhindert hat.
Seinerzeit hatte das Vorhaben der Stadt, die mächtige Blutbuche zu fällen, da diese nicht mehr standsicher sei, zu einem Proteststurm geführt und zur Gründung einer „Interessengemeinschaft Baumschutz Leverkusen“. Ein Gutachter aus Solingen hatte nach ausführlicher Untersuchung geurteilt: „Die Bruchsicherheit des Stammes ist stark gefährdet, bedingt durch die enorm große Krone. Eine Rettung der Blutbuche ist nicht möglich. Die Fällung sollte spätestens im Frühjahr 2011 durchgeführt sein.“ Der Schwabe Peter Klug kam zu einer gegenteiligen Bewertung.
Inzwischen hat der zur Sicherheit der Parkbesucher eingezäunte Baum schon manchen Sturm überstanden. Und Klug attestiert nach seinem neuerlichen Besuch in Leverkusen: „Die Blutbuche ist immer noch vital, aber es gibt mehr Pilzfruchtkörper des Lackporlings. Von dem damals prognostizierten Brandkrustenpilz fehlt nach wie vor jede Spur. Also gibt es auch aktuell kein wirkliches Problem.“
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Im Mai 2011 wurde ein Schild im äußeren Schlosspark aufgestellt: „Diese Naturdenkmale dürfen in Ruhe alt werden“. Aktuell ist bei der Überplanung des äußeren Schlossparks von einem langsamen Absterben des Baumes die Rede. Baumsachverständiger Klug rät zur Vorsicht, hat er doch mehrfach die Zerstörung von Bäumen zugunsten landschaftsplanerischer Konzepte miterlebt. Klug: „Das muss nicht allgemeinsam so sein, aber Wachsamkeit ist angesagt. Es gibt sicher gute Landschaftsarchitekten.“