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SchulsportUnterrichtsfach Tennis

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Trainer Michael Klein nahm am Freitag mit der Trainertruppe den Schlebuscher Platz in Betrieb.

Leverkusen – Auf Platz 9 der Tennisgemeinschaft Leverkusen (TGL) in Schlebusch herrscht kontrolliertes Chaos. Tennisbälle springen über den Boden, Schüler rufen durcheinander. Die erste Übungseinheit für diejenigen, die noch nie einen Schläger in der Hand gehalten haben: den Tennisball mit dem Schläger stetig in der Luft zu halten. So bekommen die Neulinge ein Gefühl für Schläger und Ball. Ab sofort ist Tennis Teil des Sportunterrichts für die Schüler des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums.

„Letztendlich geht es uns darum, das Sportangebot der Schule zu erweitern“, erklärt Sportlehrer Mario Michels, der die neue Kooperation gemeinsam mit Michael Klein von der TGL koordiniert. „Unser großes Ziel als Sportlehrer ist es, die Schüler auf lebenslanges Sporttreiben vorzubereiten. Und was liegt dann näher, als den Tennisverein zu nutzen, der quasi nebenan ist?“, sagt Michels.

Im Rahmen der Kooperation haben die Sportlehrer die Möglichkeit, den Unterricht auf die Plätze der TGL auszulagern. Insgesamt drei Plätze stehen für die Schule zur Verfügung. Auch ein eigener Schlägersatz befindet sich bereits im Sportequipment des Gymnasiums, das durch das Förderprogramm „1000x1000“ des Landessportbundes erweitert werden soll. Damit sind die Schulklassen nicht auf Leihmaterial angewiesen.

Für die offizielle Einführung am Freitag erhielt Michels Unterstützung von einigen Schülern, die Mitglied im Verein sind und als Jugend- oder Kindertrainer mitmachen. Vor dem offiziellen Eröffnungstermin waren die Plätze von drei Klassen getestet worden. „Alle hatten total viel Spaß“, sagt Michels. Auch das Spielen in der Halle in den Wintermonaten sei im Gespräch. Da es in der Halle jedoch weniger Plätze gibt, gestalte sich dies schwieriger. Allerdings stünden der Schule auch eigene Sporthallen zur Verfügung, in denen sich die Schüler austoben könnten.

Geleitet werden die Tennisstunden von Sportlehrern des Gymnasiums. Die Grundlagen zum Unterrichten von Rückschlagsportarten, zu denen auch Tischtennis und Badminton zählen, sind Teil des Sportstudiums. Und wenn es später an die Vertiefungen geht, haben die Lehrer die Möglichkeit Trainerstunden anzufordern, die durch das „1000 x1000“-Programm finanziert werden können.

Dass alle Beteiligten von der Kooperation etwas haben, findet Michael Klein von der TGL. Denn auch die Tennisgemeinschaft profitiere. Die Kooperation sei Werbung für den Verein. Allerdings könne sich die TLG über zu wenig Aktive nicht beschweren, erklärt Vorsitzender Klaus-Uwe Meichler. Von den 600 Mitgliedern seien etwa 160 Jugendliche, und es würden stetig jüngere Mitglieder dazukommen. „Wir merken, dass unsere älteren Mitglieder aus dem Verein langsam herausgehen, dafür kommen viele junge nach“, sagt Klein. Dies mache sich bei der Platzauslastung bemerkbar. Der Verein stoße da langsam an seine Grenzen. Dass die Kooperation mit dem Freiherr-vom-Stein-Gymnasium trotzdem funktioniert, liegt vor allem daran, dass die Unterrichtsstunden vormittags stattfinden, wenn die Plätze nicht stark nachgefragt sind.

Schulleiter Bernd Ruddat ist ganz angetan von dem neuen Projekt. „Ich bin stolz auf meine Sportkollegen, dass alles so gut organisiert wurde.“

Mario Michels,

Sportlehrer