Serie „Corona-Kunst“Was macht der Osterhase eigentlich im Lockdown?
Leverkusen – Bereits zum zweiten Mal fällt ein Lockdown ob der Corona-Pandemie in die Osterzeit - und der Leverkusener Alfred Prenzlow liefert mit seinem Kinder-Kunstprojekt die perfekte nächste Folge unserer Serie „Corona-Kunst“. In deren Rahmen stellen wir in unregelmäßigen Abständen lokale Künstler oder Künstlerinnen aller Genres und Stile vor, die sich kreativ mit der Pandemie befassen.
Alfred Prenzlow, der auch als Dozent bei den Leverkusener Jugendkunstgruppen tätig ist, widmete sich bereits 2020 um genau diese Zeit dieser Problematik.
Gemeinsam mit den Kindern des privaten Jugendkunstkurses seines „Kunst-Menschen-Ideen“-Ateliers stellte er sich die Frage: „Was machen die Osterhasen, wenn sie wegen Corona nicht von Haus zu Haus gehen können?“.
Pinsel geschnappt und losgemalt
Die Jungen und Mädchen überlegten kurz, schnappten sich Pinsel und Farbe, Stifte und Papier – und malten drauflos. Am Ende standen viele Bilder, denen man ansah, wie viele Gedanken sich die Nachwuchskreativen gemacht hatten, die aber wegen der Pandemie eben noch nirgendwo – das Internet einmal ausgenommen – gezeigt werden konnten.
Und so führte Alfred Prenzlow das Osterhasen-Projekt eben kurzerhand in diesem Jahr fort – und gestaltetet einen gebundenen Katalog, in dem sämtliche Bilder gesammelt abgebildet sind. „Es einerseits für die Kinder die Möglichkeit, ihre Kunstwerke eben doch noch irgendwie öffentlich und bleibend zu präsentieren“, sagt Alfred Prenzlow. „Und es soll andererseits allen Menschen, die reinschauen, ein wenig Mut machen.“
Humor und bunte Motive
Denn: Die Bilder stecken voller Humor und bunten Motiven. Gewinnen der Zeit also etwas Schönes ab – weil 2020 eben die meisten noch dachten, diese Corona-Sache werde sich schnell legen. „Heut sind wir im nächsten Lockdown. Und heute würden die Bilder sicherlich anders, nicht mehr so fröhlich ausfallen.“
Debora Weusthof etwa malte einen Osterhasen, der daheim die Skibrille aufsetzt, die Skier an die Pfoten schnallt – und über Kissen und Betten Ski fährt. Amelie Unkels Hase macht aus lauter Lockdown-Langeweile lächelnd Yoga. Tim Hammelmann lässt seinen Zombie-Osterhasen nicht Eier sondern Gehirne verteilen – an all die Corona-Leugner draußen in der Welt. Und Anneli Reuthers Hase setzt sich kurzerhand ins Segelboot und segelt raus aufs Meer.
Der Stolz des Dozenten
Alfred Prenzlow ist stolz auf seine Nachwuchsmalerinnen und -maler. Stolz, weil die so toll malten. Und stolz, weil dieses Projekt trotz Corona funktionierte. Gleichwohl betont auch er: „Ich freue mich, wenn man sich wieder richtig zusammensetzen kann.“ Denn: Am Monitor über die Internet-Videoverbindung ließe sich das richtige Führen des Pinsels eben nur bedingt vermitteln. Und alles mache nur halb so viel Spaß. Immerhin: Bis es wieder losgeht kann der eine oder andere Blick in den Osterhasen-Katalog aufheitern.
Der Katalog ist zum Preis von 12 Euro über die Internetseite Alfred Prenzlows erhältlich. Beteiligt waren Amelie Unkel, Anastasia Frovola, Anneli Reuther, Annika Nelke, Annika Weißenberg, Celina Gutjahr, Clara Sickenberger, Debora Weusthof, Elianne Hagen, Emma Animashaun, Étienne Schönenberg, Felicitas Schindler, Finja Menzel, Jule Beierlein, Luisa Russo, Maja Labonté, Maren Ecker, Marie Sickenberger, Nele von Gemünde n, Remy Schönenberg, Saskia Menzel, Simon Unkel, Sofia Löw, Sophie Cürten, Tim Hammelmann.