Strukturpläne in LeverkusenComeniusschule wird im kommenden Sommer aufgelöst

Die markante Fassade der Comeniusschule. Die Schule wird aufgelöst, der Schulstandort bleibt aber erhalten.
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Leverkusen – Die Comeniusschule in Steinbüchel soll zum Schuljahr 2016/17 aufgelöst werden. Das sieht die Fortschreibung des Schulentwicklungsplanes für den Bereich „sonderpädagogische Förderung“ vor, über die der Schulausschuss Ende des Monats beraten wird. Sinkende Schülerzahlen an drei der vier städtischen Förderschulen und eine fortschreitende schulische Inklusion, also die Beschulung behinderter Kinder in Regelschulen, haben eine Konzentration des Angebots notwendig gemacht, argumentiert die Stadtverwaltung.
Es lägen viele Monate der Gespräche und Abstimmung hinter ihm, berichtete Schuldezernent Marc Adomat am Freitag in einem Pressegespräch über den aktuellen Beratungsstand der Planungen, die inzwischen mit den betroffenen Schulen, den Eltern und der Bezirksregierung vereinbart worden sind. Anstoß zu den geplanten Veränderungen im Angebot der Förderschulen sind Gesetzesänderungen auf Landesebene. Die darin vorgeschriebenen Mindestgrößen für Förderschulen machen Schulschließungen und/oder -zusammenlegungen landesweit nötig.
In Leverkusen soll daher die Comeniusschule aufgelöst und ihr Angebot der Rat-Deycks-Schule zugeschlagen werden – gemeinsam würde die gesetzliche Mindestgröße von 144 Schülern mit dann gut 200 Schülern wieder erreicht. Am gegenwärtigen Zustand würde sich erst einmal wenig ändern, denn der Schulstandort in Steinbüchel soll nicht aufgegeben, sondern bis zu einer erneuten Prüfung 2020 beibehalten werden – als Dependance der Opladener Förderschule.
Nach 2020 würden die Räume an der Heinrich-Lübke-Straße wohl nicht mehr von der Förderschule benötigt, könnten aber beispielsweise für den Unterricht von Flüchtlingskindern in Sprachförderklassen genutzt werden. Die Rat-Deycks-Schule wird als Förderschule 1 die Schwerpunkte emotionale und soziale Entwicklung, Lernen, Sprache und geistige Entwicklung anbieten.
Die Pestalozzischule in Wiesdorf wird als Förderschule 2 mit dem Schwerpunkt soziale und emotionale Entwicklung fortgeführt und deckt die Sekundarstufe I (bis Klasse 10) ab. Hier findet eine extrem starke Betreuung in sehr kleinen Klassen statt. Unberührt von diesen Veränderungen bleibt die Hugo-Kükelhaus-Schule in Alkenrath, die als Ganztagsschule mit dem Schwerpunkt geistige Entwicklung immer noch steigende Schülerzahlen registriert.
Wahlmöglichkeit erhalten
Ziel der städtischen Schulpolitik bleibt es, den Eltern von Kindern mit einem Handicap eine Wahlmöglichkeit zu erhalten: zwischen dem Besuch einer Förderschule oder einer Regelschule als Schüler „mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf“, wie es im Fachjargon heißt.
Während das Land für entsprechend qualifizierte Lehrkräfte zu sorgen hat, muss die Stadt in den barrierefreien Ausbau ihrer Schulbauten investieren. Dafür sind zunächst die Theodor-Wuppermann-Hauptschule und die Theodor-Heuss-Realschule vorgesehen. Lise-Meitner- und Landrat-Lucas-Gymnasium sind teilweise barrierefrei. Die Katholische Hauptschule Im Hederichsfeld, der Standort Elbestraße der Rheindorfer Käthe-Kollwitz-Gesamtschule und die neue Sekundarschule in Opladen sind dafür in Planung. Angestrebt wird, dass mindestens eine barrierefreie Schule pro Schulform zur Verfügung steht.