Köln deutlich höherLeverkusen hat die niedrigste Covid-19-Sterberate in NRW
Leverkusen – 1813 Menschen sind vergangenes Jahr in Leverkusen gestorben. Bei nur 25 von ihnen war die Todesursache eine Covid-19-Infektion, zeigt eine neue Statistik des Statistischen Landesamtes in NRW. Mit der Corona-Sterberate von 1,4 Prozent belegt Leverkusen in NRW den letzten Platz im Vergleich der Kreise und kreisfreien Städte – und das ist auch gut so. Denn nirgendwo sonst ist der Anteil der Menschen, die am Coronavirus gestorben sind, so niedrig wie in Leverkusen.
Auf Leverkusen folgen die Kreise Siegen-Wittgenstein (1,6 Prozent) und Höxter (1,8) mit ebenfalls niedrigen Quoten. Die höchsten hingegen zeigen Remscheid (6,0), der Kreis Olpe (5,9) und Wuppertal (5,8) auf.
Die meisten Menschen starben in Düren
Düren belegt im Regierungsbezirk Köln den traurigen ersten Platz mit einem Anteil von 5,3 Prozent der Corona-Toten an allen gestorbenen Einwohnerinnen und Einwohnern. Dort wurde bei 180 von 3397 Todesfällen Covid-19 als Ursache festgestellt. Der Kreis Heinsberg (4,2 Prozent) und die Städteregion Aachen sowie Köln (beide 4,0) folgen. In NRWs bevölkerungsreichster Stadt starben 406 von 10 238 Menschen an Corona.
Die Leverkusener Verwaltung interpretiert die Zahlen als Bestätigung ihrer Virus-Bekämpfungsstrategie, die etwa besonders früh beinhaltete, regelmäßig in Altenheimen auf Infektionen zu testen: Die Todesursachenstatistik verdeutliche, „dass es der Stadt Leverkusen dank der von ihr ergriffenen Teststrategie verbunden mit entsprechenden Quarantäneregelungen gelungen ist, Infektionen schnell aufzuspüren, um so Infektionsketten zu unterbrechen und die unkontrollierte Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen“, sagte Gesundheitsdezernent Alexander Lünenbach. „Das beweist, dass die durch die Stadt Leverkusen ergriffenen Maßnahmen deutlich Wirkung gezeigt haben.“
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Bei der Verteilung der Leverkusener Corona-Todesfälle auf Altersklassen zeigt sich derweil ein klares Bild: 18 von 25 waren 80 Jahre oder älter sowie jeweils drei 60 bis 70 und 70 bis 80. Eine einzige Person war unter 50, als sie an Covid-19 starb. Im gesamten Regierungsbezirk, in dem 1774 Virus-Tote verzeichnet wurden, traf das im Übrigen auf nur acht Menschen zu. 1202 waren 80 Jahre und älter.
Mit 534 Fällen starben die meisten Leverkusenerinnen und Leverkusener im vergangenen Jahr an Krankheiten des Kreislaufsystems. In 449 Fällen waren sogenannte bösartigen Neubildungen, Krebstumore also, die Todesursache. Ihr Anteil an allen Gestorbenen beträgt zwar wie zuvor etwa ein Viertel, insgesamt ging die Zahl jedoch um gut zehn Prozent zurück. Den stärksten Rückgang erlebten Todesfälle in Folge von Erkrankungen des Atmungssystems – freilich ohne Covid-19. Die Anzahl entsprechender Todesfälle war um 20 Prozent rückläufig – wenig überraschend angesichts intensiver Hygienemaßnahmen und solcher, die dafür sorgten, dass das öffentliche Leben stillstand.
Aktuelle Infektionslage
Der Covid-19-Inzidenzwert für die vergangenen sieben Tage stieg derweil am Freitag auf 169 an – plus 22 Punkte. Für den derzeitigen Anstieg des Inzidenzwerts gibt es nach Angaben des Medizinischen Dienstes der Stadt Leverkusen laut einer Information der Verwaltung an den Stadtrat keinen klaren Anlass. „Ein gewisser Anteil – aber nicht der überwiegende Teil – ist auf Reiserückkehrer zurückzuführen“, schreibt die Stadt.
Ein Teil der Neuinfektionen gehe außerdem auf Kinder zwischen 6 und zehn Jahren zurück. Das Infektionsgeschehen sei nicht auf Ansteckung im Unterricht zurückzuführen, sondern darauf, dass Grundschulkinder noch nicht geimpft werden könnten – während der Herbstferien aber vermehrte Sozialkontakte hatten. Darüber hinaus seien zuletzt auch vermehrt Infektionen bei Älteren zu verzeichnen, was die Bedeutung von Auffrischungsimpfungen unterstreiche.