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Ukraine-HilfeLeverkusener Verein „Mawka“ verzeichnet Rückgang bei Spendenbereitschaft

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Fünf Frauen stehen vor einem Haus.

Die „Mawka“-Mitglieder nahmen die Spenden entgegen.Von links: Kateryna Darahan, Svitlana Pryimak, Elena Büchel, Tetiana Chumakova und Bilozir Liubov

Die Mitglieder, die den Kriegsopfern in der Ukraine helfen wollen, sammeln Schulutensilien und Hygieneartikel für Kinder sowie Tierfutter.

„Ich weiß noch, am Anfang des Krieges hatten wir den ganzen Hof voller gespendeter Sachen“, erinnerte sich die aus dem ukrainischen Tschernigow stammende Künstlerin und Mitgründerin des Vereins „Mawka“, Elena Büchel, am vergangenen Sonntagmittag vor dem Haus der Integration in Manfort. Die Menschen seien schockiert über den Krieg in der Ukraine gewesen und in Strömen gekommen, um ihre Anteilnahme auszudrücken und Hilfsgüter abzugeben. „Ich habe das Gefühl, mittlerweile sind es die meisten leid zu helfen“, resümierte Büchel.

Obgleich sie auf den „Mawka“-Kanälen der bekannten Social-Media-Plattformen für ihre aktuelle Spendenaktion geworben hätten, habe es bisher wenig Resonanz gegeben, so Büchel. Am Starttag, dem vergangenen Dienstag, seien lediglich zwei Personen vorbeigekommen. „Es wäre schön, wenn es noch mehr werden“, wünschte sich Büchel. Ähnlich äußerte sich der Vorsitzende des Integrationsrates Leverkusen, Sam Kofi Nyantakyi, der den Helfern einen Raum zur Verfügung stellte, um die Spenden zu lagern. Angesichts dieses Leids in der Ukraine, dürfe die Hilfsbereitschaft nicht weiter abflachen.

In Leverkusen werden „Glücksrucksäcke“ gepackt

Die jetzige Spendenaktion sei für Kinder und Tiere gedacht, die aus den besetzten Gebieten evakuiert worden seien, berichtete Büchel. Konkret ginge es um rund 3000 Kinder, 350 Hunde und 250 Katzen. Diese seien in Charkiw untergebracht. Die Kinder würden notdürftig in Bunkern unterrichtet. „Es ist schwer sich vorzustellen, wie schrecklich das ist, aber trotzdem finde ich es so großartig, dass das aufrechterhalten wird“, erklärte die Künstlerin.

Mit „Glücksrucksäcken“ wolle man den Kindern einerseits Schulmaterial zur Verfügung stellen und ihnen andererseits mit beigelegten Süßigkeiten eine kleine Freude machen, führte Büchel aus. Diesem Aufruf folgte unter anderem eine Rentnerin aus Leverkusen, die um kurz nach 12 Uhr „Schreibwaren, Stifte, Blöcke und Spitzer“ vorbeibrachte. „Ich habe Bonbons in die Spitzer getan“, fügte sie hinzu. „Ich dachte mir, da freuen sich die Kinder vielleicht.“

Noch zwei weitere Spendetermine in Manfort

Nach und nach erschienen mehr Bürgerinnen und Bürger aus Leverkusen, um Spenden abzugeben. Unter ihnen waren auch Anne und Tina, denen das „schlimme Schicksal“ der ukrainischen Kinder keine Ruhe gelassen hatte. Tina lobte darüber hinaus die Spendenaktion als solche: „Ich finde es immer gut, wenn nach konkreten Materialien gefragt wird, wie beispielsweise Schulsachen.“ Dies sei „packbarer“, als wenn man anonym Geld spende, erläuterte sie.

In der kommenden Woche nehmen die Mitglieder von „Mawka“ noch am Donnerstag, 25. Juli, von 17 bis 18 Uhr und am Sonntag, 28. Juli, von 12 bis 13 Uhr weitere Spenden entgegen. Anschließend werden Kisten gepackt, ehe am Donnerstag, 15. August, ein Lastwagen mit den Hilfsgütern in die Ukraine aufbricht. Abgeschlossen sei die humanitäre Unterstützung damit aber noch lange nicht. „Wir müssen dran bleiben!“, gab Elena Büchel die kämpferische Devise vor.