Wie viele Verkehrsschilder braucht die Stadt? Eigentlich soll die Zahl sinken, aber das Gegenteil geschieht.
Verwaltung gibt zuSchon wieder mehr Verkehrsschilder in Leverkusen
Der Beschluss, den der Rat in einer Sitzung im Februar 2009 gefasst hat, ist sicher gut gemeint gewesen. Initiiert hatten den vor 14 Jahren die Grünen. Das Ziel war die Reduzierung Verkehrsschilder in der Stadt, genauer gesagt, der Verkehrsschilderdichte, also die Zahl Schilder pro Kilometer. Die Verwaltung soll in regelmäßigen Abständen einen aktuellen Bericht über die Anzahl der abgebauten Schilder im Stadtgebiet vorlegen. Das hat sie jetzt für die Jahre 2021 und 2022 nachgehalten und gibt zur Kenntnis:
Im Jahr 2021 erhöhte sich die Zahl im Stadtgebiet Leverkusen netto um 172 Verkehrsschilder, 256 kamen hinzu und 84 baute man ab. Bei den Zusatzzeichen, das sind die kleinen Schilder, etwa: „Anlieger frei“ gab es eine gleiche Tendenz: 146 dieser kleinen Tafeln wurden an die Pfähle geschraubt, 49 nahm man herunter, also netto plus 97 Stück.
2022 erhöhte sich die Zahl um 205 große Verkehrsschilder, 91 zog man aus dem Verkehr, macht ein Netto-Plus von 114. 131 Zusatzzeichen wurden angehängt und 61 abgenommen, bedeutet eine Zunahme von 70.
Die Stadt gibt auch eine Erklärung ab, weshalb es zu dem immer dichter werdenden Schilderwald gekommen ist: Die Notwendigkeit dieses Beschilderungsaufwandes ergebe sich insbesondere durch den immer stärker steigenden Parkdruck und die Notwendigkeit der Regelung des ruhenden Verkehrs. Zudem habe sich ein Mehraufwand bei der Einrichtung von personenbezogenen Schwerbehindertenparkplätzen ergeben.
Nach stadteigener Statistik stehen und hängen in Leverkusen 11.377 Verkehrszeichen und 4479 Zusatzzeichen an den 501 Kilometern Straßen im Stadtgebiet. Das sind 31,65 Zeichen pro Kilometer oder anders berechnet: Alle 31,60 Meter steht ein Schild.
Als man den Beschluss vor 14 Jahren fasste, hatte Leverkusen noch 480,5 Kilometer Straßen. Autobahnen zählen nicht dazu, denn die gehören nicht der Stadt, sondern dem Bund.
Das Straßenverkehrsamt verspricht, man sei „weiterhin bemüht, die Schilderdichte zu reduzieren“. Aber natürlich nur im Rahmen der straßenverkehrsrechtlichen Vorgaben.