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Von Leverkusen nach BurscheidWarum Weltmarktführer SK nicht zu halten war

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Die Wirtschaftsförderung habe sich sehr bemüht, um SK-Elektronik ein Grundstück in Leverkusen zu beschaffen, beteuert Geschäftsführer Markus Märtens. Der Altbau in der Benzstraße ist zu klein.

Leverkusen – Natalie Kühn zieht mit ihrem Unternehmen SK-Elektronik nach Burscheid – und die erste Unternehmerin des Jahres in der Stadt verbindet das durchaus mit Kritik an der Wirtschaftsförderung Leverkusen und dem generellen Umgang mit Firmen in der Stadt.

In „ekonomy mit K“, dem Wirtschaftspodcast des „Kölner Stadt-Anzeiger“, hat sich Kühn enttäuscht über die Entwicklung in der WfL geäußert und Skepsis zur Zukunft des „Probierwerk“ gezeigt. Ob das seit wenigen Jahren in Opladen beheimatete Zentrum für Start-up-Unternehmen noch lange bestehe, bezweifle sie.

Mit dem Wegzug von SK-Elektronik verliert Leverkusen einen „hidden Champion“: Das Unternehmen, derzeit noch in einem betagten Gebäude in der Fixheide beheimatet, ist Weltmarktführer bei Flammenionisationsdetektoren (FID), die Emissionen in allen möglichen Industrieanlagen nachweisen.

Die Nachricht vom Wegzug kam just einen Tag, nachdem CDU, SPD und Grüne ihren Beschluss öffentlich machten, Markus Märtens fest an der Spitze der Wirtschaftsförderung Leverkusen zu installieren. Seit dem Weggang von Frank Obermaier vor fast zwei Jahren hatte der bisherige Kämmerer die WfL nebenbei geführt. So war es immer gelaufen, wenn die Spitze der städtischen Tochter nicht besetzt war.

Märtens: Die WfL hat alles getan

Märtens beteuerte am Freitag auf Anfrage, dass die WfL alles getan habe, um SK-Elektronik in der Stadt zu halten. Man habe sehr viele und lange Gespräche geführt. Die Firma mit ihren derzeit 42 Beschäftigten sei immens wichtig für Leverkusen, der Umzug in die Nachbarstadt Burscheid „ein herber Verlust“. Rund eineinhalb Jahre habe die WfL versucht, dem Unternehmen ein Grundstück zu beschaffen, auf dem es seine Expansionspläne verwirklichen kann. Natalie Kühn habe von Beginn an „sehr konkrete Vorstellungen“ von ihrem neuen Firmensitz gehabt. Aber nicht einmal im Manforter Innovationspark sei man fündig geworden: „Das lag unter anderem an Grundstücks-Zuschnitten“, so Märtens. Am Handeln von NRW Urban – die Tochter des Landes hat ihre Hand auf dem früheren Gelände des Wuppermann-Stahlwerks – „hat es nicht gelegen“, so der WfL-Chef: „Das ist nicht schön, dass es nicht gepasst hat.“ Dennoch „freut es mich für das Unternehmen, dass es seine strategischen Ziele verfolgen kann“.

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Unkommentiert ließ Märtens den Vorwurf der 39 Jahre alten Unternehmerin, die WfL ruhe sich in gewisser Weise darauf aus, dass Leverkusen mit dem auf 250 Punkte gesenkten Hebesatz zu einem Steuerparadies für Gewerbebetriebe geworden ist, sich bei ihrem Werben um Neuansiedlungen aber auf Firmen beschränke, die nur Büros brauchen, aber nichts produzieren. „Die Gewerbesteuer ist einer der Vorteile, die wir in die Waagschale werfen können.“ Aber es gebe ja auch noch die sehr gute Verkehrsanbindung und den Cluster international tätiger Konzerne sowie die sehr reiche Bildungslandschaft. Auch das seien Argumente, mit denen Leverkusen punkten könne.