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Vorsorge vor einem StromausfallLeverkusen rüstet sich und gibt Tipps

Lesezeit 3 Minuten
Hochspannungsleitungen vor finsterem Himmel

Die Stadt Leverkusen will einem Stromausfall vorbeugen und trifft Sicherheitsvorkehrungen.

Unter dem Motto „Gemeinsam durch den Winter“ bietet die Stadtverwaltung Hilfen an.

Die deutschen Gasspeicher sind gut gefüllt, doch der Verbrauch steigt, vor allem bei der Stromversorgung drohen zeitweise Engpässe. „Wir hoffen auf einen milden Winter“, sagte Oberbürgermeister Uwe Richrath am Montagabend im Stadtrat. Dort trug Baudezernentin Andrea Deppe in ihrer Funktion als Vorsitzende des städtischen Krisenstabes Energiemangellage vor, wie sich die Stadtverwaltung auf die Möglichkeit eines Stromausfalls einrichtet und welche Tipps sie für die Bevölkerung verbreitet.

Mit einem großen, flächendeckenden Stromausfall, einem wirklichen Blackout, rechnen die Verantwortlichen zurzeit eher nicht. Wohl aber mit Engpässen bei der Stromversorgung, die mit zeitweisen Abschaltungen von Versorgungsgebieten einhergehen könnten, mit sogenannten „Brownouts“. Dafür hat die Stadtverwaltung inzwischen ein Notfallkonzept entwickelt.

Wenn Strom- und Telefonnetz ausfallen sollten, werden die Gerätehäuser der Freiwilligen Feuerwehr in den einzelnen Stadtteilen Anlaufstellen für den Notfall sein. Als „Krisen-, Informations- und Ersthilfe-Zentren (KIEZ)“ sollen sie akute Notrufe entgegennehmen, die sonst über die Nummern 110 und 112 angewählt werden. Darüber hinaus sollen in den Stadtteilen Betreuungsstellen eingerichtet werden, an die sich Bürgerinnen und Bürger im Notfall wenden können.

Ansprechstellen im Notfall

Die Ansprechstellen werden, mit Notstrom-Aggregaten ausgerüstet, im Krisenfall weiter einsatzfähig bleiben. Für das kommende Jahr sind inzwischen weitere Stellen für den Katastrophenschutz ausgeschrieben worden, um diese Leistungen sicherzustellen.

Allerdings unterstrich Deppe auch: „Jeder selbst muss vorbereitet sein, die Stadt kann nicht alles leisten. Es gilt das Prinzip der Eigenvorsorge.“ Wie sich jeder Haushalt ein Stück weit auf einen möglichen Stromausfall einrichten kann, darüber informiert auch die städtische Homepage.

Hilfe bei den Kosten

Schon jetzt müssen die sozialen Folgen der enorm steigenden Energiepreise abgefedert werden. Dazu hat das Sozialdezernat unter der Leitung von Alexander Lünenbach ebenfalls Hilfsangebote erarbeitet. So gibt es ab sofort ein Bürgertelefon „Unterstützung in der Energiekrise“, das – von montags bis freitags von 8 bis 16 Uhr erreichbar unter 0214/ 406-5555 – berät, welche Sozialleistungen in Anspruch genommen werden können, insbesondere bei der Grundsicherung und bei Wohngeld plus.

Zusätzlich unterstützt ein „Lotsenteam“ nach vorheriger Terminvereinbarung, Antragsteller beim Ausfüllen von Formularen, in seinem Büro in den Wiesdorfer Arkaden, Hauptstraße 105. Auch der Jobservice Leverkusen und verschiedene soziale Träger bieten einschlägige Beratungen an.

Die Stadtverwaltung selbst sieht sich bei ihren Bemühungen, Energie einzusparen, an Grenzen kommen. „Wir haben ja schon vor der Krise gespart, da ist nicht mehr so viel Spielraum“, so Krisenstabsleiterin Andrea Deppe. Da sei jetzt nicht mehr viel Spielraum. Inzwischen ist die Raumtemperatur in den städtischen Büros auf 19 Grad Celsius gesenkt, „was bei einem längeren Aufenthalt über den Arbeitstag auch nicht vergnügungssteuerpflichtig ist“. Die Gänge blieben komplett unbeheizt, freitags werde jetzt grundsätzlich im Homeoffice gearbeitet und zwischen den Feiertagen seien Betriebsferien geplant.

In den Bädern wurde die Wassertemperatur gesenkt, den Duschen an Sportanlagen das warme Wasser abgedreht. Die Ampeln an Fußgängerüberwegen sind des Nachts abgeschaltet, nicht hingegen werde die Straßenbeleuchtung reduziert, weil die Polizei aus Sicherheitsgründen dringend davon abgeraten habe. „Sie sehen: Wir haben eine ganze Menge gemacht. Aber natürlich ist es den einen zu wenig, den anderen viel zu viel.“