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Kaufhof in Leverkusen„Wir machen in Wiesdorf einen Department-Store“

Lesezeit 3 Minuten
Galeria Kaufhof, Hauptstraße, Wiesdorfer Platz. Foto: Ralf Krieger

Dort, wo jetzt noch Galeria Kaufhof seine Waren anbietet, wird es auch weiterhin ein Kaufhaus geben. Aachener will Ende August/Anfang September eröffnen.

Der neue Mieter der Kaufhof-Filiale in Wiesdorf will in der Fußgängerzone nicht nur Mode anbieten, sondern ein modernes Kaufhaus eröffnen.

Herr Göbel, Ende Juni schließt die Galeria Kaufhof-Filiale in Wiesdorf. Im September, so steht es in der Mitteilung des Eigentümers des Gebäudes, will Aachener Modehaus dann sein neues Haus in Leverkusen eröffnen. Was passiert bis dahin?

Friedrich-Wilhelm Göbel: Wir werden den Aufbau des Ladens verändern und die Flächen modernisieren. Wir werden auch die Schichtung erneuern – also eine neue Antwort auf die Frage geben: Wo stehen welche Sortimente? Da hat sich in den vergangenen 30 Jahren viel geändert und es ist zum Beispiel die Frage, ob es sinnvoll ist, direkt im Erdgeschoss nahe am Eingang das ganze Jahr über Uhren und Schmuck anzubieten, wenn Uhren und Schmuck eigentlich nur acht Wochen im Jahr laufen.

Wir wollen die Wahrnehmung des Kunden im Geschäft so ändern, wie die Menschen ihre Wünsche gestalten. In den Eingangsbereich gehört das, was sie gerne hätten, ganz nach hinten stellen wir das, was sie haben müssen. So ein Laden muss nachfrageorientiert aufgebaut sein. Wir installieren auch neues Licht. Im Leverkusener Kaufhof ist es zu dunkel. Wir werden uns sehr stark anstrengen, den Kunden etwas Neues zu bieten.

In der Mitteilung zur Übernahme der Kaufhof durch die TEH Textilhandel GmbH heißt es, neuer Ankermieter sei das Modehaus Aachener. Was Sie jetzt sagen, hört sich so an, als wollten Sie im September nicht nur Mode anbieten, sondern ein Kaufhaus neu eröffnen?

Es wird ein modernes, zeitgemäßes Kaufhaus. Ein Department-Store, wie das Neudeutsch heißt, mit einem anderem Bedien- und Sortimentskonzept. Wir haben uns Gedanken gemacht und sind der Überzeugung, dass ein Department-Store erfolgreich sein kann. Wir werden also weiterhin Beauty-Produkte und Parfümerie, Haushaltswaren, Heimtextilien, Mode, auch Kindermode, Spielwaren und Sportbekleidung im Sortiment haben. In unserem Mode-Sortiment wird es keine Eigenmarken geben, sondern nur nationale und internationale Modemarken. Und wir überlegen, ob wir in Leverkusen eventuell mit einem Partner Lebensmittel anbieten. Was wir nicht machen werden, sind zum Beispiel Matratzen oder Elektro-Großgeräte. Aber für Mode allein wäre das Kaufhaus in Wiesdorf viel zu groß.

Der Mode-Manager aus Dortmund, Friedrich Wilhelm Göbel

Der Mode-Manager aus Dortmund, Friedrich Wilhelm Göbel

Wir fangen mit den Umbauarbeiten überall, wo wir Kaufhof-Filialen übernehmen, mit dem Erdgeschoss und dem 1. Obergeschoss an. Wir steuern die Neueröffnung für Ende August/Anfang September an. Für die weiteren Umbauarbeiten werden wir dann die übrigen Flächen teilweise absperren.

Wie viele Beschäftigte werden Sie in Wiesdorf haben?

Für Wiesdorf sind 100 Beschäftigte das Ziel, also Köpfe, nicht Vollzeitstellen. Viele Leute, die im Handel arbeiten, wollen ja gar nicht in Vollzeit arbeiten. Wir würden gerne mehr Vollzeitkräfte haben, aber die sind schwer zu bekommen. Wir werden den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Kaufhofs ein Angebot machen.

Was können die Leverkusenerinnen und Leverkusener erwarten, wenn das Haus am Wiesdorfer Platz im Spätsommer eröffnet?

Ein modernes Kaufhaus-Konzept, wo es wieder Spaß macht reinzugehen, wo es ein interessantes Sortiment gibt und Mitarbeiter, die auf sie zugehen.


Zur Person

Friedrich-Wilhelm Göbel (60) hat die TEH Textilhandel GmbH, die Eigentümerin von Aachener Modehaus, Ende des Jahres 2021 gegründet. Göbel war zuvor sieben Jahre lang bis August 2021 als Geschäftsführer bei der Modekette Sinn beschäftigt.