Wasserrechte in LeverkusenWarum die Grüne Nyke Slawik Currenta auf die Füße tritt
Leverkusen – Die Wasserrechte für Currenta sollten nicht einfach so verlängert werden. Das findet Nyke Slawik. Die Bundestagsabgeordnete der Grünen kritisiert, dass die vor zwei Jahren abgelaufene Genehmigung, dem Rhein jedes Jahr um die 100 Millionen Kubikmeter allein in Leverkusen zu entnehmen, im Licht der sich an vielen Orten abzeichnenden Wasserknappheit neu bewertet werden muss.Eine kommentarlose Verlängerung der Rechte für die nächsten 30 Jahre sollte nicht sein, schreibt die Politikerin der Bezirksregierung Köln und dem nordrhein-westfälischen Umweltministerium: „Wir können nicht steigende Hitze- und Dürreperioden, austrocknende Naturräume und Nachrichten über Wasser-Rationierungen in Frankreich und Italien ignorieren und davon ausgehen, dass in 30 Jahren alles beim Alten ist.“ Zumindest müssten die Zeiträume überdacht werden. „Nur durch eine Erlaubnislage auf Sicht kann sichergestellt werden, dass es in Anbetracht von häufigen und länger anhaltenden Trockenperioden und unsicherer werdender Prognosen zu einer regelmäßigen Überprüfung der Rahmenbedingungen kommt.“ Verkürzte Genehmigungszeiträume würden bei den betreffenden Unternehmen außerdem einen stärkeren Anreiz zum Wassersparen setzen.„Auch als Anwohnerin besorgt mich das Vorhaben sehr. In 30 Jahren bin ich Ende 50 und möchte auch dann noch gutes, lokales Trinkwasser aus der Leitung trinken können. Deshalb habe ich auch als Privatperson eine schriftliche Einwendung bei der Bezirksregierung eingereicht“, erklärt die Abgeordnete. Bis diesen Freitag, 24. Juni, bleibt Bürgern Zeit, eine schriftliche Einwendung gegen das Vorhaben bei der Bezirksregierung unter einzureichen. 'Einwendungen54@bezreg-koeln.nrw.de' einzureichen.Dass das Thema von der Tagesordnung der Ratssitzung vom 20. Juni abgesetzt wurde bedauert die Leverkusenerin: „Meine grünen Kolleg*innen aus der Leverkusener Ratsfraktion hätten gerne dafür gestritten, dass sich die Stadtverwaltung kritischer zu der Wasserentnahme positioniert. Leider erkennt ein Großteil der kommunalen Politik die Dringlichkeit der Klimakrise scheinbar immer noch nicht“. Auf Antrag der FDP und mit Stimmen auch von CDU und SPD wurde ein Antrag der Grünen-Ratsfraktion zur Grundwasserentnahme von Currenta von der Tagesordnung abgesetzt.