Weihnachten mit seinen Gestecken und Kränzen ist vorbei, der Frühling mit Tulpen und Narzissen noch nicht da: Für Blumenhändler eine Saure-Gurken-Zeit, welche Blumen gibt es denn derzeit zu kaufen?
Leverkusens Blumenhandel im Winter„Der Januar ist ein ganz bescheidener Monat“

Recep Kavrayüci verkauft seit 30 Jahren Blumen. Er steht mit seinem Stand auf dem Friedrich-Ebert-Platz in Leverkusen.
Copyright: Julia Hahn-Klose
Der Blumenhandel steckt in der für die Branche schwierigsten Phase des Jahres: Das Weihnachtsgeschäft ist vorbei und der Frühling noch nicht da. Anfang des Jahres herrscht hier Flaute. Die Kundschaft sucht nach all dem Weihnachts-Grün wieder bunte Blüten.
Von der größten Blumenbörse der Welt direkt nach Leverkusen
„Der Januar ist ein ganz bescheidener Monat“, sagt Recep Kavrayüci, „bei uns fängt das Geschäft im Frühjahr erst richtig an.“ Er verkauft seit 30 Jahren Blumen. Von Montag bis Samstag steht Kavrayüci auf dem Friedrich-Ebert-Platz hinter einem Berg von Schnittblumen. Er ist bei Blumen Anke angestellt, die auch drei Filialen in Köln und eine in Leichlingen an der Trompete betreiben. Dreimal in der Woche fahren Mitarbeitende von dem Lager in Schlebusch aus ins holländische Aalsmeer, wo sich die größte Blumenbörse der Welt befindet. Hier kommen die Blumen her, die in Leverkusen in den Vasen landen. Nur sind das im Januar eben nicht viele.
Während der Pandemie hat Kacrayüci gleich doppelt einstecken müssen: Blumen als Luxusgut hat sich die Kundschaft weniger häufig leisten können. Und die sonst so zahlreichen Passanten in der Fußgängerzone blieben auch aus. Der Florist vor der Rathaus-Galerie beginnt, einen neuen Strauß zu binden. Er wählt verschiedene Rosa-Töne aus. Mit diesem Weihnachtsgeschäft sei der Umsatz zwar wieder beinahe auf Vor-Corona-Niveau. Aber jetzt sind auch für Blumen die Preise teurer geworden, erzählt der Händler weiter. Er stellt den nun fertigen Strauß aus Gerbera und Rosen, eingefasst von Bindegrün, in seine Auslage.
Floristik im Winter: Grün statt bunt, Topf-Primeln statt Schnittblumen
Am anderen Ende des Wiesdorfer Platzes hat Sandra Schefers Primeln vor dem Schaufenster von Blumen Risse aufgebaut. Sie sind dekorativ in verschieden große Töpfe gepflanzt. „Zurzeit verkaufen wir weniger Schnittblumen“, sagt die Filialleiterin. Bis zur Adventszeit hat der Blumenladen vor allem Tannen-Gestecke angeboten, Kränze und dekorierte Sträuße. Zu Weihnachten waren Amaryllis beliebt. „Direkt nach Weihnachten ist Glücksklee der Renner“, erzählt die Floristin.

Primeln im Topf vor dem Blumengeschäft in Leverkusen-Wiesdorf.
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Im Januar weicht das Kiefern- und Tannengeschäft wieder den Blumen: „Die Leute schmeißen die Weihnachtsbäume raus und haben nach den Grünpflanzen wieder Lust auf etwas Frisches.“ Bis die Tulpen wie in jedem Frühjahr in allen erdenklichen Farben eintreffen, kaufen Leverkusenerinnen und Leverkusener die gelben und pinken Primeln im Topf. Hauptsache Farbtupfer.