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Wiesdorfer LuminadenIn Leverkusen muss das nächste inhabergeführte Geschäft schließen

Lesezeit 3 Minuten
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Zum 30. November schließt Susanne Rakel ihr Geschäft in den Luminaden endgültig.

Große Aufkleber zieren neuerdings die Schaufenster des Geschäfts von Susanne Rakel in den Luminaden: „Total Räumungsverkauf wegen Geschäftsaufgabe“. Das Rot passt zur Farbe des Logos mit dem Bären. Die Aussage jedoch nicht zu den Kunden, die noch fünf Minuten vor Mittagspause freudig ein- und ausgehen.

„Was die können, kann ich auch“, dachte sich Susanne Rakel 2003 auf der Creativa in Dortmund. Bei der Verbrauchermesse im Kreativbereich sah sie Genähtes, Gestricktes, Gehäkeltes – Handwerksprodukte, die sie von ihren Großmüttern gelernt hatte. Mit dem Gedanken war kurzerhand die Idee eines eigenen Ladens „Stoffknirps“ geboren.

Aus der Stoffladen-Idee wurde schnell Wirklichkeit

Drei Tage später meldete Rakel ihr Gewerbe an. Knapp sechs Monate später eröffnete sie. Auf 30 Quadratmetern in der Nobelstraße konnten Kunden damals alles rund um Stoffe, Garne und Teddybären (deshalb das Logo) finden. Außerdem boten Rakel und ihre Mitarbeiter Nähkurse an, die immer mehr Zuspruch erhielten.

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Susanne Rakel hat „Stoffknirps“ vor 19 Jahren eröffnet.

So „platzte nach eineinhalb Jahren das kleine Geschäft bereits aus allen Nähten“, erzählt Rakel. Ein Umzug die Straße herunter stand an. Auf 125 Quadratmetern konnten die Kunden weiterhin Stoffe, Garne und Kurse finden. Doch auch der Laden wurde irgendwann zu klein.

Susanne Rakel legt viel Wert auf Kundenbindung

Eine Kundin fand für Rakel im Kontext eines Uniprojekts die Räumlichkeiten in den Luminaden. Dort, auf rund 360 Quadratmetern, können Kunden seit 2011 geschätzte 4000 bis 5000 unterschiedliche Stoffe und nochmal so viele unterschiedliche Garne finden. Auch Nähkurse für Groß und Klein, aber vor allem für junge Mütter gab es bis zur Pandemie weiterhin.

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„Stoffknirps“ verkauft rund neben Stoffen auch diverse unterschiedliche Garne.

Der Kundenkontakt sei für Rakel von hoher Bedeutung, betont sie. Einige Kunden haben als Kinder an Kursen teilgenommen und würden nun als Erwachsene noch immer im Laden einkaufen. Vor Ort können sie Stoffe richtig anschauen und auch anfassen, was laut Rakel beim Handwerk besonders wichtig sei.

Corona und steigende Preise führen zur Ladenschließung

Doch Ende November schließt der Traditionsladen in der Wiesdorfer City und folgt damit einigen Einzelhändlern. Gründe dafür gibt es viele. Als Susanne Rakel beschloss, dass sie in Rente gehen will, suchte sie einen Käufer für das Geschäft. Recht schnell fand sie auch einen, der alles übernehmen wollte, wie es war – auch die sechs Mitarbeiter, teils fest, teils auf Minijob-Basis.

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In Verhandlungen mit dem Vermieter konnte dann aber keine Einigung gefunden werden, erzählt Rakel. Alle Preise habe der Vermieter stark erhöht. Der Käufer sprang wieder ab, doch Rakel hatte bereits den Entschluss gefasst, in Rente zu gehen. Außerdem gingen die Kaufzahlen unter anderem aufgrund der Pandemie zurück und Stoffe, Energie, alles wurde teurer. „Die Leute sparen. Sie sparen zuerst am Hobby und alles, was hier ist, ist Hobby“, sagt Rakel.

Dass sie ihren „Stoffknirps“ nun komplett schließen muss, schmerzt: Die Handarbeit sei alles für sie. Sie wolle ihre Mitarbeiter versorgt wissen. Doch die momentane Lage führt zu einem weiteren geschlossenen Geschäft und zu weiteren Mitarbeitern, die nun auf Jobsuche gehen müssen. „Es ist viel Herzblut mit drin“, sagt Rakel traurig.