Mehr Menschen aus Einwandererfamilien im öffentlichen Dienst
Solingen – Im öffentlichen Dienst sollten Integrationsminister Joachim Stamp zufolge mehr junge Leute aus Familien mit Migrationsgeschichte beschäftigt werden. „Unsere vielfältige Gesellschaft bildet sich hier nicht ausreichend ab”, sagte der FDP-Politiker am Freitag beim Landesintegrationskongress in Solingen. Der öffentliche Dienst im „offenen Einwanderungsland” NRW solle mit gutem Beispiel vorangehen.
In einer Kampagne werbe man daher für mehr Menschen aus Einwandererfamilien. „Wir wollen bewusst dazu einladen.” Oft bestehen nach Einschätzung des Ministers noch Hemmungen, sich für den öffentlichen Dienst zu bewerben. Es sei wichtig, „dass wir motivieren.” Auch in den Ausländerämtern sollten künftig mehr Menschen mit Migrationshintergrund arbeiten, meinte Stamp.
Zuwanderer seien ein wichtiger und bereichernder Teil der Gesellschaft, betonte der stellvertretende NRW-Ministerpräsident bei der Online-Tagung mit renommierten Integrations- und Migrationsexperten. Vor allem der ersten Generation der sogenannten Gastarbeiter vor rund sechs Jahrzehnten sei viel zu lange die nötige Wertschätzung vorenthalten worden. Statt „immer nur über Defizite zu sprechen”, sollten die vielen guten Alltagsvorbilder stärker herausgestellt werden. Das blende nicht aus, dass es nach wie vor Rassismus, Alltagsdiskriminierung, Reibereien und Konflikte gebe.
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