Mordfall Claudia RufErste Bilanz nach DNA-Massentest
Vier Stunden vor Ende der ersten Phase des Massen-Gentests im Mordfall Claudia Ruf hatten am Sonntag über 90 Prozent der angeschriebenen Männer eine Speichelprobe abgegeben. 920 abgegebene Proben - das sei ein überwältigendes Ergebnis, sagte die Bonner Polizeipräsidentin Ursula Brohl-Sowa am Sonntag in Grevenbroich.
Zunächst hatte die Mordkommission 800 Männer zur Abgabe einer Speichelprobe vor Ort in Grevenbroich-Hemmerden gebeten, den Kreis dann aber kurzfristig auf rund 1000 Männer ausgeweitet.
Die damals elfjährige Claudia Ruf war 1996 in ihrem Heimatort Hemmerden entführt und sexuell missbraucht worden. Ihre Leiche wurde 70 Kilometer entfernt auf einem Feldweg in Euskirchen bei Bonn gefunden. Die Suche nach dem Mörder war kürzlich wieder aufgerollt worden, weil Profiler neue Ansätze bei dem Fall entdeckt hatten.
Ergebnisse in zwei bis drei Monaten erwartbar
Bis Sonntagabend waren männliche Einwohner von Grevenbroich-Hemmerden aufgerufen, freiwillig eine Speichelprobe abzugeben. Die erste Phase der Aktion sollte damit abgeschlossen werden. In einer zweiten Phase sollen weitere rund 900 Männer angeschrieben werden, die seit dem Mord vor 23 Jahren von dort weggezogen sind. Mit Ergebnissen sei in zwei bis drei Monaten zu rechnen.
Polizei und Staatsanwaltschaft haben 5000 Euro Belohnung für Hinweise ausgesetzt. Über 100 Hinweise aus der Bevölkerung waren in den vergangenen zwei Wochen eingegangen. „Ein heißer Tipp war bislang nicht dabei“, sagte ein Polizeisprecher. (dpa)
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