Die Inselpolizei spricht von einem „besonderen“ Fall. Nach einem Tierarztbesuch eskalierte die Situation.
Streit um Bombay-KatzeNorderney-Urlauber aus NRW nehmen Kater „Aramis“ einfach mit nach Hause
Ein sehr ungewöhnliches „Souvenir“ haben sich Urlauber aus Nordrhein-Westfalen von der Insel Norderney mitgebracht. Ermittlungen der Polizei zufolge hielten sie einen frei laufenden Hauskater für einen Streuner. Kurzerhand nahmen sie das Tier, es handelte sich demnach um eine Rassekatze, einfach mit nach Hause. Die Besitzer auf der Insel waren am Boden zerstört.
Die „Entführung“ der sogenannten Bombay-Katze geht auf den Dezember 2024 zurück. Die Familie aus NRW war vermutlich im Winterurlaub auf Norderney, als ihnen der Hauskater „Aramis“ über den Weg lief. Am Ende ihres Urlaubs nahmen sie das Tier dann schließlich mit nach Hause.
Vermisstenfall um Kater aus Norderney nimmt beim Tierarzt unerwartete Wende
Die Besitzer auf der Insel waren unterdessen untröstlich, dass ihr „Aramis“ verschwunden war. Bald darauf kam es in dem Vermisstenfall um den neun Jahre alten Kater jedoch zu einer unerwarteten Wende. Denn der Plan der Norderney-Urlauber ging nicht auf.
Bei einem Tierarztbesuch zurück zu Hause in Nordrhein-Westfalen, woher genau die Urlauber kamen, wurde nicht bekannt, wurde bei dem Kater ein implantierter Chip gefunden und ausgelesen. Die Tierarztpraxis informierte daraufhin die rechtmäßigen Besitzer auf Norderney.
Die Inselpolizei sprach von einem „besonderen“ Fall. Es sei normal, dass sich Katzen auf einer Nordseeinsel frei bewegten – auch weiter weg von ihrer gewohnten Umgebung, sagte eine Polizeisprecherin. Dass Katzen oder andere Haustiere aber eingesammelt und mitgenommen würden, so ein Fall sei der Polizei in den zurückliegenden Jahren auf der Insel nicht bekannt, sagte sie. „So was ist den Kollegen dort noch nicht untergekommen.“
Urlauber aus NRW wollen Bombay-Katze nicht wieder zurückgeben
Die Rückgabe des vermissten „Aramis“ gestaltete sich jedoch schwierig. Denn als die Inselbewohner die Familie kontaktierten, zeigten sich diese uneinsichtig. „Die Familie aus NRW wollte den Kater nicht mehr hergeben“, sagte eine Polizeisprecherin.
Vielmehr hätten die Urlauber erklärt, den Kater behalten zu wollen. Die Touristen hätten den Angaben zufolge sogar „Bedingungen für eine Rückgabe“ gestellt.
Besitzer aus Norderney stellen Anzeige – Übergabe auf dem Festland
Die eigentlichen Besitzer stellten daraufhin Anzeige wegen Diebstahls. „Sie haben angeboten, sie abzukaufen. Aber wir haben zurückgeschrieben, dass wir kein Familienmitglied verkaufen“, sagte Catharina Majert aus Norderney gegenüber der Nachrichtenagentur dpa.
Am Sonntag (19. Januar) nahm die „Entführung“ dann aber doch noch ein glückliches Ende. Die Übergabe des Katers „Aramis“ sei demnach auf dem Festland in Leer vollzogen worden.
Zu den genauen Umständen der Einigung wollte sich Majert nicht äußern. Sie sagte nur: „Es war eine ganz kurze Sache, wir haben uns getroffen und ich habe die Rückgabe quittiert“. Ihr Mann kündigte an, die entsprechende Anzeige am Montagmorgen (20. Januar) zurückzunehmen. Die Polizei selbst war nach Angaben der Sprecherin in die Klärung vom Sonntag nicht involviert. (mit dpa)