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Fragen nach Tat in Solingen350 negativ abgeschlossene Asylverfahren im Oberbergischen Kreis

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Zwei Migranten gehen über das Gelände der Zentralen Erstaufnahmeeinrichtung für Asylbewerber.

Die deutsche Asylpolitik steht nach dem Anschlag in Solingen auf dem Prüfstand.

In Oberberg wurden, Stand 31. Juli, 790 laufende Asylverfahren bearbeitet. 350 Asylbewerber waren zu diesem Zeitpunkt vollziehbar ausreisepflichtig.

Der Anschlag in der Stadt Solingen im Bergischen Land ist noch immer präsent und hat einen Schock, aber auch viele Fragen zurückgelassen. Denn der Messerangreifer aus Syrien hatte kein Aufenthaltsrecht in Deutschland erhalten und sollte eigentlich nach Bulgarien zurückgeschickt werden. Über Bulgarien war er 2022 nach Solingen gekommen. Der Vorfall hat erneut eine Debatte über die deutsche Asylpolitik ausgelöst. Viele Menschen fordern zudem mehr Transparenz.

Wie sieht es also im Oberbergischen Kreis aus? Wie Kreissprecher Philipp Ising mitteilt, wurden in Oberberg, Stand 31. Juli, 790 laufende Asylverfahren bearbeitet. Zu diesem Zeitpunkt seien 350 Asylverfahren dagegen bereits negativ abgeschlossen – die Asylbewerber seien somit vollziehbar ausreisepflichtig.

Viele kommen aus Syrien, Afghanistan und dem Irak nach Oberberg

Derzeit leben in Oberberg rund 35.000 Menschen, die ausschließlich eine andere Staatsbürgerschaft besitzen. Von ihnen haben 5000 durch abgeschlossenes Asylverfahren ein Aufenthaltsrecht in Deutschland. Die meisten der Asylsuchenden, die in Oberberg ankommen, stammen aus Syrien, Afghanistan und dem Irak, viele weitere kommen aus Eritrea.

Nicht eingerechnet in die genannten Zahlen sind die Menschen, die vor dem Angriffskrieg aus der Ukraine geflüchtet sind. Rund 4500 Ukrainerinnen und Ukrainer leben aktuell im Oberbergischen Kreis.