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70 Jahre Redaktion in OberbergBei Popcorn und Nachos vor dem Kinosaal in Gummersbach

Lesezeit 2 Minuten

Vor dem Kinosaal, in dem die Filmshow stattfand, trafen sich Leser und Protagonisten zu Gesprächen bei Popcorn und Nachos. 

  1. Zwei Zeitungen, ein Geburtstag: Da kamen im Gummersbacher Kino noch mehr Geschichten zusammen.
  2. Einige haben wir aufgeschrieben.

Lesestunde: Wenn zum Mittagessen die Zeitung kam

Für Petra Neumann aus Mittelagger hat diese Tageszeitung eine ganz besondere Bedeutung: „Ich habe mit der OVZ lesen gelernt“, erinnert sich die 50-Jährige. Opa Gustav Schoppmann und Oma Hilde Schoppmann führten seinerzeit das Restaurant „Waldhaus Schoppmann“ in Derschlag. Wie der Name „Waldhaus“ verrät, war es abseits gelegen, in der Nähe des Aussichtsturms.

Vor dem Kinosaal, in dem die Filmshow stattfand, trafen sich Leser und Protagonisten zu Gesprächen bei Popcorn und Nachos. 

„Dort kam damals kein Zeitungsbote hin, die OVZ erreichte uns erst mittags mit der Post.“ Und so hatte die Familie eine eigene Tradition: Nachdem die ersten Arbeiten in der Gaststätte erledigt waren und die Enkelin aus der Schule kam, wurde gemeinsam Mittag gegessen und Zeitung gelesen. „Erst einzelne Wörter, später ganze Sätze. So habe ich das Lesen gelernt.“ (nis)

Sammlung: Was die Zeitung so alles schrieb

Auch Angela Lohre aus Dieringhausen liest schon von klein auf, und zwar den Kölner Stadt-Anzeiger. Zum Kinoabend hatte die 74-Jährige, die seit den 70er Jahren im Oberbergischen lebt, einen Ordner voller Zeitungsausschnitte mitgebracht. „Ich habe alles gesammelt, was von mir mal in der Zeitung stand.“

Angela Lohre aus Dieringhausen hatte eine Mappe voller Zeitungsberichte mit dabei.

Da sind Zeichnungen, Gedichte, aber auch Artikel über sie. Lohre lacht: „Das war in den 80ern, da habe ich mal Ärger bekommen, weil ich mich mit Schulkindern in die Aggertalhöhle geschlichen habe, obwohl schon Schonzeit für Fledermäuse war.“

Erinnerung: Mit Glück dem Busunfall entkommen

Schlucken musste Kameramann Nik Noll, der den Abend für diese Zeitung filmte. Denn auf der Leinwand war auch ein Foto eines schweren Unfalls im Mai 2011 in Dieringhausen zu sehen: Auf der B55 war ein Lastwagen frontal mit einem Schulbus kollidiert, in dem 40 Kinder saßen. „Und eigentlich wäre auch ich damals dabei gewesen und hätte in dem Bus gesessen. Doch war ich an jenem Tag krank“, erinnert sich der heute 21 Jahre alte Overather.

Nik Noll, der den Abend für die Zeitung filmte, musste bei einem Foto schlucken: 2011 hätte er fast in dem Schulbus gesessen, der in Dieringhausen verunglückte.

In dem Bus saß dafür sein damals elf Jahre alter Bruder, der jedoch mit dem Schrecken davonkam. „Ein hat riesiges Glück gehabt, aber nach dem Unfall wollte er lange Zeit nicht mehr in einen Bus steigen.“ Nolls Aufnahmen von der Geburtstagsfeier sind – bearbeitet von Filmemacher Jannik Gramm – ab sofort als Video im Internet zu sehen. (höh)

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