750 000 Euro SchadenBergneustädter Bürgermeister steht zu eigenen Fehlern
Bergneustadt – Die Bergneustädter haben ihrem Rathauschef den Kopf nicht abgerissen. Im Gegenteil: Nachdem Wilfried Holberg am Donnerstagabend im voll besetzten Bürgersaal offen berichtet hatte, wie es zu der versäumten Abrechnung der Baumaßnahme Wiedeneststraße gekommen war, welche die Stadt 750 000 Euro kostet, und wie entsetzlich leid es ihm das tue, kam sogar verhaltener Applaus auf.
Daran änderten auch kritische Nachfragen nichts. Hätte der Bürgermeister an diesem Abend seine Kandidatur für eine weitere Amtszeit erklärt, der Saal hätte ihn per Akklamation sicher wiedergewählt.
Der Haushalt ist wieder ausgeglichen
Wilfried Holberg hatte das fünfte Bürgerforum dramaturgisch geschickt und – abgesehen von der Wiedeneststraße – mit guten Nachrichten gespickt: Der Haushalt ist wieder ausgeglichen, der von Holberg angestoßene Vergleich im Gerichtsverfahren um die desaströsen Zinswetten spart jährlich eine Million Euro an Zinsen.
Der gewaltige Schuldenberg, auf dem die Stadt sitzt, wird peu à peu kleiner. Man sei auf dem richtigen Weg, sagte Kämmerer Bernd Knabe. Hauptsache, die Konjunktur hält und die Zinsen bleiben niedrig.
Digitalisierung der Schulen schreitet dank großzügiger Fördermittel gut voran
Auch nicht so schlimm wie befürchtet fällt die Polizeistatistik aus. Mit rund 2000 Einsätzen wegen Gewalt- (178), Eigentums- (188), Verkehrs- (532), Ordnungs- (310) oder sonstigen Delikten (887) liegt Bergneustadt im Mittelfeld der oberbergischen Kommunen, und die Zahl der Straftaten ist mit aktuell 623 noch fast 20 Prozent niedriger als 2018.
Die Digitalisierung der Schulen schreitet dank großzügiger Fördermittel gut voran. Wäre die Telekom etwas fixer, gäbe es schnellstes Internet im ganzen Stadtgebiet nicht erst in drei Jahren.
Alleenradweg mit Solarleuchten beleuchtet
Zusammen mit der ortsansässigen Firma „Wir sind heller“ stellte Holbergs Vertreter Matthias Thul ein Sponsorprojekt für den Alleenradweg vor. Die sechs Kilometer auf dem Stadtgebiet könnten mit 71 durch Spenden finanzierten Solarleuchten illuminiert werden. Der Stückpreis liegt bei 850 Euro, bei Mehrabnahme wird es etwas günstiger.