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Ab Samstag gilt AusgangssperreOberbergischer Kreis verschärft erneut Corona-Maßnahmen

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Wie im Januar: Ab Samstag müssen Oberberger nachts zu Hause bleiben.

Oberberg – Im Oberbergischen Kreis gilt ab Samstag eine Ausgangssperre im Zeitraum zwischen 21 und 5 Uhr. Sie beginnt damit jeweils eine Stunde früher als jene Regelung, die es schon einmal im Januar gab.

Darüber hinaus wird es auch in den nächsten Woche in den Schulen weiterhin weitestgehend Distanzunterricht geben. Der Kreis wartete für die Schulschließung nicht eine mögliche Entscheidung des Düsseldorfer Schulministerium ab, sondern regelte – nach Rücksprache mit dem Land – das Verbot des Präsenzunterrichtes in einer Allgemeinverfügung. Diese soll bis zum 2. Mai gelten.

Kreis scheitert mit Plan für Gottesdienst-Verbot

Das sind nur einige der Maßnahmen über die bereits angekündigte und ab Montag geltende Notbremse hinaus, mit der der Kreis auf die nach wie vor über der Grenze von 200 liegende Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen reagiert. Mit der Notbremse bleiben ab Montag die meisten Geschäfte zu. Geöffnet bleiben können unter anderem Friseure, die sich aber ebenfalls auf Einschränkungen einstellen müssen: Für den Besuch dort wird anders als bisher künftig ein negativer Corona-Schnelltest erforderlich sein.

Auch bei Gottesdiensten soll es wieder Einschränkungen geben. Neben den bereits früher geltenden Begrenzungen der Besucherzahl und Abstandsregeln wird auch die Dauer wieder enger begrenzt, auf jetzt 50 Minuten. Eigentlich, so Landrat Jochen Hagt in einer Pressekonferenz am Donnerstagnachmittag, habe der Kreis geplant gehabt, Präsenzgottesdienste noch einmal wie schon an Weihnachten in einigen Kommunen und dann zu Jahresbeginn im ganzen Kreis ganz zu verbieten: „Da hat aber die Staatskanzlei in Düsseldorf nicht mitgemacht.“

Die Maßnahmen, zu denen unter anderem auch eine erneute Beschränkung der Kontakte im privaten Bereich auf Treffen eines Haushaltes mit nur einer weiteren Person, die Fortsetzung des Pandemiebetriebes in den Kitas sowie die Maskenpflicht im Straßenverkehr für Fahrgemeinschaften gehört, seien erforderlich, um dem aktuellen Infektionsgeschehen die Spitze zu nehmen, so Hagt. Nach eigenen Prognosen rechnet der Kreis damit, dass die Inzidenz in den nächsten Tagen nicht nur über 200 bleibt, sondern noch weiter steigt. Auf ein mögliches Bundesgesetz könne man da nicht warten, betonte Landrat Hagt: „Wir müssen jetzt handeln, um die dritte Welle zu brechen.“

Die aktuellen Zahlen hatten am Donnerstag die Befürchtungen bestätigt. Der Oberbergische Kreis meldete 130 neue laborbestätigte Fälle. Das waren noch einmal sieben Fälle mehr als am Donnerstag der Vorwoche (123). Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg damit gegenüber Mittwoch noch einmal um 1,1 auf 208,8. Im Kreis gibt es zudem einen weiteren Todesfall im Zusammenhang mit der Pandemie: Gestorben ist eine 76-jährige Frau aus Marienheide.