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Begeisterung vom Opa geerbtWiehler ist gefragter Experte für Adler-Automobile

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Manfred Schleißing mit einem Adler Trumpf Junior Sport Cabrio.

Wiehl – Wenn vom 15. bis 17. Oktober in Wiehl das Jahrestreffen des Adler-Motor-Veteranen-Clubs stattfindet, ist dessen langjähriger Vorsitzender Manfred Schleißing zugleich der Gastgeber des Treffens. Der Wiehler wohnt nur wenige Kilometer entfernt vom Hotel zur Post, wo die Oldtimerfreunde ihre Zelte aufschlagen und von wo aus sie zu ihren Ausfahrten an diesem Wochenende starten.

Die Begeisterung für die Marke Adler und deren Autos, Motorräder oder Fahrräder wurde Schleißing quasi in die Wiege gelegt. Sein Großvater Aegidius Wagner gründete in Gummersbach im Jahr 1920 seine erste Autowerkstatt. Und zwar für Adler-Fahrzeuge. „Mein Großvater hatte nicht nur die Werkstatt, er war auch Fahrschullehrer und Taxiunternehmer“, berichtet Schleißing.

Seit 50 Jahren restauriert Wiehler Adler-Automobile

Zu Beginn der 1930er Jahre vertrat Wagner dann zunächst Citroën, ehe 1933 Auto-Union hinzukam und seit 1948 auch VW. Doch die Liebe für Adler blieb. „Und als mein Großvater 1978 starb, habe ich seinen Adler Favorit geerbt“, berichtet Manfred Schleißing stolz. Der Wagen hat heute originale 88 500 Kilometer gelaufen.

Manfred Schleißing wartet als ausgewiesener Adler-Experte auch Autos anderer Vereinsmitglieder.

Und wie erklärt der Vereinsvorsitzende seine Begeisterung für Adler? „Mit 14 Jahren habe ich angefangen, an Autos zu schrauben, mit 15 bin ich zum ersten Mal Auto gefahren. Und zwar mit einem Adler. Seit 50 Jahren restauriere ich Adler-Fahrzeuge und seit zehn Jahren bin ich der Vorsitzende des Adler-Veteranen-Clubs“, berichtet Schleißing.

Wiehler ist Experte für Adler-Automobile: Wissen auch für Filmproduktion gefragt

Seine Expertise war auch gefragt, als der Film „Fräulein Stinnes fährt um die Welt“ produziert wurde. Diese Doku handelt von der Weltreise der Rennfahrerin Clärenore Stinnes, die in den Jahren 1927 und 1929 als erste Frau mit dem Auto, einem Adler Standard 6, rund um den Erdball fuhr.

„Die Filmemacher wollten eigentlich einen Standard 6 für den Dreh. Doch kein Besitzer dieses sehr seltenen Wagens hätte sein Auto dafür verliehen, also habe ich ihnen geraten, einen sehr ähnlich aussehenden Adler Favorit zu nehmen“, erinnert sich Oldtimer-Fan Schleißing.

Der Wagen, der für den Film in der Originalfarbe lackiert wurde, sei allerdings nicht fahrtauglich gewesen, sondern mit einem Seil gezogen worden. In Adler-Motor-Veteranen-Clubs ist Manfred Schleißing ein ausgewiesener Experte, der sich nicht nur um seine eigenen Autos, sondern auch um die anderer Mitglieder kümmert.

Wagen aus den 1930er Jahren in der Werkstatt

Beim Besuch dieser Zeitung stand ein Adler Trumpf Junior Sport Cabrio in der Werkstatt neben dem Haus. Dieses Auto aus dem Jahr 1938 ist extrem selten. Laut Schleißing gibt es davon nur noch drei Exemplare. Für die Eigentümerin hat er den Oldtimer komplett gewartet und das Getriebe repariert.

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Zu Schleißings privater Sammlung gehört auch dieses Adler-Motorrad.

Gleich daneben steht ein weitgehend zerlegter Werksrennwagen aus dem Jahr 1933, mit dem seinerzeit auch Bergrennen und Zuverlässigkeitsfahrten unternommen wurden, wie der Experte weiß.

Für das große Jahrestreffen Mitte Oktober hat Schleißing zwei Ausfahrten organisiert. Dann bekommen auch Interessierte im Oberbergischen die Gelegenheit, die ganze Palette noch intakter Adler-Fahrzeuge zu bestaunen.

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Bei der Mitgliederversammlung am Freitag, 15. Oktober, wird der Wiehler nicht mehr als Vorsitzender kandieren. Samstags starten die Oldtimer zwischen 8 und 9 Uhr am Wiehler Weiherplatz zu einer 120 Kilometer langen Ausfahrt. Die Aggertalsperre, Lieberhausen, Blockhaus, oder Panarbora in Waldbröl, wo Pause gemacht wird, sind nur einige der Stationen. Am Sonntag geht es nach Schloss Homburg, vor dessen malerischer Kulisse Bilder gemacht werden sollen.